SANDWICHPANEELE
LEITFADEN ZUR VERARBEITUNG Autor: Reinhard Wiesinger Version 10/2009
Copyright: Ingenieurbüro für Metall- u. Maschinenbau
Ing. Reinhard WIESINGER
KG
allgemein beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger
A-3125 Statzendorf T: 0 27 86 / 63 167 M: 0664 / 101 55 32
Anzenhof 50
F: 0 27 86 / 68 713
mail:
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I N HALT S V E R Z E I C H N I S 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 2. 2.1 2.2 2.3 3. 4. 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 4.10 4.11 4.12 4.13 4.14 4.15 4.16 4.17 4.18 4.19 4.20 4.21 4.22 4.23 4.24 4.25 4.26 4.27 5. 6. 6.1 6.2 6.3 7. 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5
Was sind Sandwichpaneele ................................................................ Allgemeines ........................................................................................ OIB Richtlinien ................................................................................... Sandwichbauweise bei richtiger Anwendung ist ……………………….. PUR-geschäumte Paneele ……………………………………………..… Herstellungsprozess ……………………………………………………... Sandwichpaneele mit Dämmkern aus Mineralwolle …………………… Maßtoleranzen (allgemein) von Sandwichpaneelen .......................... Maßtoleranzen bei Welligkeit ………………………………………....... Herstellertoleranzen ……………………………………………….…….. Querwölbung – Schüsselung der Paneele ………………………………. Farbtöne nach RAL ........................................................................... Nach welchen Kriterien werden Paneele ausgewählt ........................ Endverwendungszweck des Gebäudes .................................................. Gebäudestandort – Wind- u. Schneelasten (Standsicherheit) ................ Lasten allgemein .................................................................................. Statisches System ................................................................................ Gebrauchstauglichkeit – Durchbiegebeschränkung ............................... Farbgruppen – Wärmedehnung ............................................................. Beschichtungen ................................................................................... Dilatation (Wärmeausdehnung) ........................................................... Bemessung .......................................................................................... Dachneigung ....................................................................................... Auflagerbreiten von Paneelen .............................................................. Auswahl des Paneels – Zusammenfassung ……………………………... Wandpaneel – Fassadenpaneel ………………………………........…….. Austausch von Paneelen im Falle eines Schadens ………...…………… Auswahl der Paneelstärke ………………………………….…................ Unterschied des Dampfdrucks ..…………….....………………………... Unterschied des Luftdrucks ……….......………...……………………… Taupunkt ……………………………………………...………………….. Windrichtung ……………………………………..……………………… Befestigungsmittel ………………………………………….…………… Welche Paneele kommen am Objekt zum Einsatz? ………………......... Bimetall-Effekt …………………………………..……..………………... Dachform und Dachneigung …………………………….………………. Beschaffenheit der Unterkonstruktion? ……………………………........ Pfettenabstand und deren Höhenlage zu den Dachbindern ......………... Wand- oder Fassadenpaneele vertikal oder horizontal montiert? ...…… Beschaffenheit der Baustelle zum Montagezeitpunkt ……....………….. Prüf- und Warnpflicht ....................................................................... Arbeitsvorbereitung ........................................................................... Verlegeplan ......................................................................................... Stücklisten …....................................................................................... Befestigungsplan ................................................................................. Umgang und Lagerung von Paneelen ................................................ Lagerung von Paneelpaketen ............................................................... Ausbesserung von Kratzern an der Oberfläche ..................................... Schutzfolie .......................................................................................... Verlegung der Dachpaneele .................................................................. Die Länge der Paneele .........................................................................
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5 5 5 7 8 9 10 11 11 12 13 14 16 16 17 18 18 19 22 22 23 23 26 26 26 27 28 29 29 30 31 33 35 36 38 39 40 41 42 44 45 47 47 47 50 51 51 52 52 52 53
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8. 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 8.7 8.8 8.9 8.10 8.11 8.12 8.13 8.14 8.15 8.16 8.17 8.18 8.19 8.20 8.21 8.22 8.23 8.24 8.25 8.26 8.27 8.28 8.29 9. 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 9.8 9.9 9.10 9.11 9.12 9.13 9.14 10. 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 10.6
Montage ............................................................................................. Arbeitnehmerschutzbestimmungen ...................................................... Augenscheinliche Prüfung der Vorleistungen ...................................... Kontrollierter Ablauf von Regen- u. Tauwasser …………..………….... Pfettenabstand und Höhenlage ............................................................ Fluchtigkeit der Unterkonstruktionen von Dach und Wand .................. Auswinkeln des Arbeitsbereiches ........................................................ Hauptwindrichtung ............................................................................. Verheben der Paneele .......................................................................... Zuschneidearbeiten ............................................................................. Bohren ................................................................................................ Annieten von Verkleidungsblechen ..................................................... Verwendung dauerelastischer Dichtstoffe ............................................ Befestigungsmaterialien ...................................................................... Welches Material der Schrauben ......................................................... Feststellung des Auszugwertes von Befestigungen in Beton .……...…. Befestigungen an der Unterkonstruktion …….………………………… Sichtbare Befestigung – Stützgewindeschrauben …………..………….. Längsstöße ………………………………………………...…………….. Fehlbohrungen (Reparaturschrauben) ………………………….………. Vertikal- od. Horizontalverlegung von Wand- und Fassadenpaneelen .. Bimetall-Effekt ………..………………………………………………… Knackgeräusche …………………………………………………………. Asphaltierungsarbeiten innerhalb der Halle …………………………… Verwendung von PUR-Dosenschaum ………..………………………… Allgemeines zu Traufenbereich und Rinnen ……..…………………….. Vermeidung von Wärmebrücken …………………..…………………… Thermischer Schnitt ……………………..……………………………… Verwendung von Dichtbändern …………..…………………………….. Blower Door Test ……..………………………………………………… Dichtmittel-Tabelle ………………………..…………………….....…… Konstruktionen mit Sandwichelementen – Details .………………… Querstoß ………………....................................................................... Traufendetails ..................................................................................... Hallenfirst …………………………………..…………………………… Ortgang ………………………………………..………………………… Wandpaneel-Querstoß ......................................................................... Sockelanschluss .................................................................................. Attikaabdeckung ................................................................................. Toreinfassung ………...………………………………………………….. Fenstereinbau ………...………………………………………………….. Außenecken …………...…………………………………...……………. Schneefang ………………..…………………………………………….. Auswechslungen/Lichtkuppeln ………….…………..…………………. Absturzsicherungen ………………………..……………………………. Dachdurchführungen …………………..………………………………... Brandschutzpaneele …………………………………………..……….. Dachpaneel ………………………...……………………………………. Thermischer Schnitt ………………………………..…………………… Wand- und Fassadenpaneele ………………..………………………..…. Sockeldetail ……………………………………………………………… Querstoß in der Fassade ……………..………………………………….. Unterkonstruktion ………………..………………………………………
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55 55 55 55 56 56 56 57 57 57 58 58 58 59 63 64 65 65 66 66 66 66 67 67 68 68 69 70 71 72 74 75 75 77 79 81 82 83 85 86 87 89 90 92 93 93 95 95 96 96 96 96 97
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1.
Was sind Sandwichpaneele
1.1
Allgemeines Es handelt sich um wärmegedämmte Bauverbundelemente zur Dach-
und
Wandbekleidung von Gebäuden, welche somit die Gebäudehülle darstellen. Sie bestehen aus einer inneren und einer äußeren Schale aus verzinkt und einseitig beschichtetem Stahlblech. Die Erzeugung erfolgt in kontinuierlichen Produktionsanlagen. Das Einsatzgebiet ist der Industriebau, respektive Industrie-Hallenbau einerseits und der Kühlhausbau andererseits. Für andere Einsatzbereiche sind Sandwichpaneele auch geeignet. Dieser allgemeine Leitfaden ist nicht die Garantie für einwandfrei ausgeführte Detaillösungen. Nur die Kombination von allgemeinem Fachwissen des Spengler- und Dachdeckerhandwerks, Bauphysik, Statik und diesem Leitfaden ergeben technisch einwandfreie Lösungen. Sandwichpaneele
sind
zwischenzeitig
im
Bauwesen
üblich
verwendete
Bekleidungselemente für die Herstellung von Gebäudehüllen und Trennwänden. Sie gehören zur Gruppe der Verbundelemente und bestehen aus einem Schaumkern und zwei schubfest mit dem Dämmkern verklebten, metallischen Deckschichten. Meistens handelt es sich um einen Kern aus Polyurethanschaum (PUR) oder Mineralwolle (MIWO). Es gibt aber auch Sandwichpaneele mit einem Kern aus Styropor. Durch den Verbund (Haftung oder Verklebung) der Deckschichten mit dem schubsteifen Kern ergibt sich für das Sandwichpaneel eine hohe Tragfähigkeit und eine große Steifigkeit. Gleichzeitig gewährleistet der Kern eine sehr gute Wärmedämmung der Gebäudehülle. Sandwichkonstruktionen sind schnell zu montieren und werden vor allem im Dachund Wandbereich von Industrie-, Büro- und Verwaltungsgebäuden, sowie Kühl- oder Gefrierlagern verwendet. In letzter Zeit werden Sandwichpaneele im Wohnhausbau intensiv getestet. Im gesamteuropäischen Raum wurden im Jahre 2008 etwa 90 Millionen Quadratmeter dieses Materials produziert und verarbeitet. 1.2
OIB Richtlinien In den vergangenen Jahren arbeiteten Ausschüsse aus Experten unterschiedlicher fachlicher Herkunft im Rahmen des Österreichischen Instituts für Bautechnik, kurz OIB, an einer Teilvereinheitlichung der österreichischen Bauordnungen. Derzeit sind die OIB Richtlinien 1–6 herausgegeben und im Internet von der Homepage des Österreichischen Instituts für Bautechnik frei bar (www.oib.or.at). Zu beachten ist, dass diese Richtlinien über die Landesbauordnungen zum Gesetz werden oder bereits geworden sind.
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Auf die Anfrage beim zuständigen Referenten des Österreichischen Instituts für Bautechnik, wie sich die OIB Richtlinie 6 (Energieeinsparung und Wärmeschutz) auf Gebäudehüllen von Gewerbe- und Industriehallen auswirken wird, gab es folgende Antwort dazu: „nach eingehender Beratung ihrer Anfrage im SVBBTRL 6 wurde festgestellt, dass sollte ein Energieausweis für sonstige Gebäude (Hallenbauten aus Sandwichpaneelen) notwendig sein (U-Wert Angabe) auch alle sonstigen Anforderungen des Punktes 7 der OIB Richtlinie 6 (Vermeidung von Wärmebrücken, Luft und Winddichtheit etc.) einzuhalten sind.“ Dipl.-Ing. W. Thoma (OIB)
Energieausweis: Beachten Sie, dass gemäß den OIB Richtlinien 6 für jedes konditionierte Gebäude ein Energieausweis durch eine dafür befugte Person (Energietechniker) zu erstellen ist. Als konditioniert gelten Gebäude dann, wenn sie beheizt oder gekühlt werden. Ausnahmen sind: a) Baudenkmäler und Gebäude, die als Teil eines ausgewiesenen Umfelds oder aufgrund ihres besonderen architektonischen oder historischen Werts offiziell geschützt sind, wenn die Einhaltung der Anforderungen eine unannehmbare Veränderung ihrer Eigenart oder ihrer äußeren Erscheinung bedeuten würde. b) Gebäude, die für Gottesdienste und religiöse Zwecke genutzt werden. c) Gebäude, die nicht Wohnzwecken dienen und die nicht konditioniert werden. d) Gebäude, für die die Summe der HGT12/20 (Heizgradtageszahl) der Monate, in denen eine Nutzung vorgesehen ist, nicht mehr als 680 Kd beträgt. Deswegen ist die richtige Auswahl der Paneelstärke im Hinblick auf die Dämmung der Gebäudehülle ausgesprochen wichtig. Nun gibt es zwei Möglichkeiten zu der enden Dämmstärke zu gelangen: A:
Der U-Wert wird Ihnen vom Bauherrn vorgegeben oder ist in der Ausschreibung zu lesen. Wählen Sie anhand des vorgegebenen Wertes aus dem HerstellerKatalog die ende Paneelstärke aus. Dennoch prüfen Sie aber auch die statischen Werte! Sollten aus Ihrer Erfahrung als Fachmann Bedenken gegen die Paneelstärke aus welchen Gründen auch immer bestehen, sind Sie der ausschreibenden Stelle gegenüber warn- und hinweispflichtig!
B:
Sie bieten einem Bauherrn die Gebäudehülle aus Sandwichpaneelen in Ihrem Offert an, so haften Sie später auch bei Problemen mit dem Energieausweis. Deswegen lassen Sie in diesem Fall schon im Vorfeld einen Bauphysiker oder Energietechniker die erforderliche Paneelstärke errechnen. Für die Berechnung zur Erlangung des Energieausweises der Gebäudehülle ist nicht nur das Paneel, sondern auch Fenster, Tore, etc. maßgebend.
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Als Anhaltspunkt soll Ihnen folgende Tabelle dienen, wobei die oben beschriebenen Elemente wie Fenster, Türen, Tore, etc. noch zu berücksichtigen sind:
1.3
Isolierstärke [mm]
Wärmedurchgangs- Empf. koeffizient Temperaturdifferenz [U-Wert] außen – innen [°C]
50
0,42
20
80
0,26
34
100
0,22
45
150
0,13
70
Tabelle: Isolierung: Polyurethan, ohne FCKW/ HFCKF mit CO2 druckgeschäumt, selbsttragend, Baustoffklasse B3, Raumgewicht 40 kg/m³.
Sandwichbauweise bei richtiger Anwendung ist ....... Vielseitig
Kreativ
Langlebig
Modern
Flexibel
Ökonomisch & Ökologisch
Schnell & Sicher
Technisch ausgereift
Universell einsetzbar
Angewendet wird die Sandwichbauweise stets dort, wo Wirtschaftlichkeit, Zeit am Bau, sowie witterungsbedingte Einflüsse eine große Rolle spielen. Nutzung: Flughäfen, Logistikzentren, Messehallen, Müllverbrennungsanlagen, Kraftwerke, Kühlhä, Lager- und Produktionshallen, Sportstätten, Tiefkühlhä, Verwaltungsgebäude, Werkstätten, Wohnhä und vieles mehr....... ,
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7?76=>D,
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• Dachverkleidungen • Wandverkleidungen
• Dachverkleidungen • Wandverkleidungen
o Unsichtbare Befestigung o Sichtbare Befestigung
o Unsichtbare Befestigung o Sichtbare Befestigung
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Anforderungen an Paneele: Von Außen: • Regen, Schneefall, Wind, Sturm, Temperaturen (Frost/Tauwechsel) • Sonneneinstrahlung UV- u. IR-Licht • Lärm • Vogelfraß • Mech. Beschädigungen • Luftschadstoffe Von Innen: • Brandbelastung • Lärm • Dampf • Wärme (Kälte bei Kühlhaus)
1.4
PUR-geschäumte Paneele: Das Schaumgemisch besteht im Wesentlichen aus den folgenden Komponenten:
Gute Wärmedämmeigenschaften:
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50 mm Polyurethanschaum hat die gleichen Wärmedämmeigenschaften, wie ein Vollziegelmauerwerk in der Stärke von 1720 mm!
1.5
Die Herstellung Im kontinuierlichen Produktionsverfahren werden Sandwichpaneele sozusagen „endlos“ produziert. Der Ober-, wie auch der Untercoil (Blechrolle) wird auf die Abrollvorrichtung der Anlage gespannt und in die Maschine eingefahren. Die sogenannte „Corona-Anlage“ reinigt mittels Hochfrequenz im ersten Schritt beide Blechrückseiten von Fetten und Verunreinigungen, um später eine möglichst vollflächige und gute Schaumhaftung am Blech zu haben. In weiterer Folge werden die Schutzfolien entweder nur außen oder auf den Außenseiten beider Bleche aufgewalzt, bevor sie in die jeweiligen Rollformer einfahren. Es handelt sich um zwei getrennte Werkzeugsätze, wodurch außen, wie auch innen ein anderes Profil möglich ist. Die Bleche werden nun aneinandergeführt, das untere Blech wird mit dem pendelnden Schaumkopf beschäumt, das obere Blech wird mechanisch gehalten. Kurz danach fährt das Paneel in den beheizten Trockentunnel ein, wo der Schaum nun sein Volumen entfaltet, bindet an die Bleche an und manifestiert die beiden Bleche zu einem stabilen, schubfesten Verbundbauelement. Nach dem Verlassen des Tunnels erfolgt der Zuschnitt der Paneele nach den Hersteller-Angaben mittels einer sogenannten „Fliegenden Säge“. Die Säge klemmt am Paneel fest, fährt in gleicher Geschwindigkeit mit und durchtrennt währenddessen das Paneel. Danach fährt sie auf Schienen im Eilgang zurück, um den nächsten Schnitt auszuführen. Das Raumgewicht des eingebrachten PUR-Schaumes liegt zwischen 35 und 50 kg/m³. Durch die Homogenität ist das Haftverhalten Schaum – Blech sehr gut. Vacuumsauggeräte in Verbindung mit einem Kran finden hier gute Einsatzmöglichkeiten.
Die Paneeleigenschaften sind: Formstabilität (gute Tragfähigkeitseigenschaften) Witterungsbeständigkeit Schönes Aussehen durch attraktive Profilierungen und unterschiedliche Farben Hervorragende Wärmedämmung (variabel durch die Paneelstärke)
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Sandwichpaneele dürfen niemals statisch tragend für die Hallenkonstruktion verwendet werden (z. B.: anstelle der Längs- und Diagonalverbände oder zur Aufnahme der Torsionskräfte von Metallleichtbaupfetten, wie Z, C u. U-Profile zwecks Stabilisierung des Biegedrillknickens der Pfetten oder Wandriegel)!
1.6
Sandwichpaneele mit einem Dämmkern aus Mineralwolle Dies ist eine weitere Art von Sandwichpaneelen. Auch sie werden auf kontinuierlichen Anlagen hergestellt. Den Dämmkern zwischen den beiden Blechen bildet hydrophobierte und komprimierte Mineralwolle (Steinwolle) mit einem Flammpunkt von ≥ 1.000° Celsius. Die Steinwolleplatten werden vor der Maschinenbeschickung auf mechanischen Sägen in etwa 100 mm breite Streifen geschnitten und in die Anlage gefördert. Der erste Prozessabschnitt auf der Konti-Anlage funktioniert gleich wie bei den PUR-Paneelen. Das untere Blech wird mit PU-Kleber besprüht, eine Vorrichtung legt nun die Steinwollestreifen abgestuft (gezinkt) mit längs ausgerichteten Fasern auf das Blech. Die seitlichen Kunststofffolien als Dampfbremse bei den Dachpaneelen im späteren Längsfalzbereich werden nun eingearbeitet, die Mineralwolle mit PU-Kleber versehen und das zweite (meist innere) Blech zugeführt. Das Element fährt nun in den Trockentunnel ein. Das Prinzip des Zuschnitts mit „Fliegender Säge“ funktioniert wie beim PUR-Paneel. Das verwendete Raumgewicht der verdichteten Mineralwolle ist unter den Paneeltypen unterschiedlich und liegt zwischen 80 kg/m³ bis zu 160 kg/m³. Es ist deutlich zu erkennen, dass diese Paneele wesentlich schwerer im Eigengewicht sind als vergleichsweise PUR-Paneele mit ihren 35 – 48 kg/m³ Schaumgewicht. Mineralwolle ist ein faserig-poröser und kein homogener Werkstoff. Die Verklebungen sind zwar vollflächig aber nicht so strapazierfähig, wie beim PUR-Paneel. Beachten Sie dies besonders bei der Verlegung von Dachpaneelen mit dem Kran in Kombination mit Vacuumsaugvorrichtungen, speziell bei langen und dicken Elementen! Durch die Last könnte das Blech sich vom Mineralwollekern lösen, daher ist es erforderlich, Sauganlagen mit einer ausreichenden Anzahl von Auslegerarmen und Saugtellern zu verwenden.
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2.
Maßtoleranzen (allgemein) von Sandwichpaneelen
2.1
Maßtoleranzen bei Welligkeit Zutreffend ist die im Jahre 2006 zur ÖNORM erklärte DIN 18202. Diese Norm regelt die Toleranzen im Hochbau. Für Sandwichpaneele gilt die Spalte 6 der Tabelle 3 „Flächenfertige Wände und Unterseiten von Decken, z.B. geputzte Wände, Wandbekleidungen, untergehängte Decken“. Sandwichpaneele fallen unter den Begriff Wandbekleidungen. Bei völlig glatten Paneelen sind produktions- und thermisch bedingte Wellungen nicht ausgeschlossen. Durch die Lichtspiegelung (Streiflicht) in Verbindung mit der blechglatten Oberfläche sind Wellungen normal und jedenfalls sichtbar.
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2.2
Anhand dieser Tabelle, Zeile 6 kann interpoliert werden
Herstellung und Toleranzen von Sandwichpaneelen für die Hersteller Am 01. Mai 2008 wurde vom Österreichischen Normungsinstitut die ÖNORM EN 14509 unter dem Titel „Selbsttragende Sandwich-Elemente mit beidseitigen Metalldeckschichten – Werkmäßig hergestellte Produkte“ herausgegeben. Es werden in diesem Werk die Anforderungen an werkmäßig hergestellte selbsttragende Sandwichelemente mit beidseitigen Metalldeckschichten festgelegt. Die Messungen können nur unter Werkstattbedingungen auf ebener Auflage bei einer Messtemperatur von 20° Celsius und nicht auf der Baustelle durchgeführt werden.
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2.3
Querwölbung – Schüsselung der Paneele Durch die unterschiedlichen Profilierungen an der Paneelaußen- und Innenseite, sowie dem damit verbundenen unterschiedlichen thermischen Verhalten, gibt es die unvermeidliche Querwölbung der Paneele. Durch das Verschrauben mit den Pfetten von Paneelen geringer Stärke kann diese Wölbung sozusagen niedergezogen werden. Bei stärkeren Paneelen ist dies aufgrund der Eigenstabilität nicht möglich. Die Paneele „legen“ sich im Laufe der Zeit aber aus, wodurch ein Nachziehen der Schrauben nach etwa 1,5 bis 2 Jahren erforderlich wird!
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3.
Farbtöne nach RAL Die Farbtöne dieser Produkte werden nach dem RAL (Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung) – Farbcodesystem bezeichnet. Beachten Sie, dass eine völlige Identität von Farben produktionsbedingt nicht möglich ist. Die von RAL herausgegebenen Original-karten zeigen die zur jeweiligen Nummer gehörende Farbe, sie sollten Grundlage für Vergleiche sein. Da die RAL Farben nicht nur von jemandem, sondern auch zu jedem Zweck genutzt werden, kann das RAL-Institut keine Kontrolle über die nach den RAL Farbvorlagen hergestellte Produkte übernehmen. Aus diesem Grund gibt das RAL-Institut auch keine Farbtoleranzen vor, da diese branchenspezifisch unterschiedlichen Anforderungen unterliegen. Speziell bei Nachlieferungen kann es aufgrund der Verwendung eines neuen Blechcoils zu Farbunterschieden kommen. Unterschiede, egal welchen Ausmaßes sind kein Grund zur Reklamation. RAL gibt keine Toleranzen vor! Ordern Sie eventuell ein oder mehrere Stück Reservepaneele bei Ihrer Erstbestellung.
Jeder Vorlieferant von beschichteten Blechen zur Erzeugung von Sandwichpaneelen gibt sein ΔE von Farbabweichungen vor (siehe dazu IFBS). Der Paneelhersteller hat darauf keinen Einfluss. Die Farbabweichung ist mit einem speziellen Gerät messbar. Ist die Abweichung ΔE < 1, so liegt dies innerhalb der Toleranz (siehe dazu DIN 617415 Δ E). Bei Nachlieferungen zu einer bestimmten Baustelle teilen Sie dem Produzenten oder Händler diese Thematik mit. Wenn möglich, wird er die erforderlichen Paneele vom selben Coil aus der gleichen Charge für Sie fertigen. Ihre diesbezügliche Information ist daher unverzüglich notwendig. Ist im Lager kein derartiger Coil oder Restcoil mehr verfügbar, so kann diesem Kundenwunsch leider nicht entsprochen werden, es gibt in diesem Fall keine Farbgleichheitsgarantie. Ein Anspruch durch den Kunden auf die völlige Farbidentität ist ausgeschlossen. Wird die Stückliste von Fassadenpaneelen für ein Großobjekt geplant, so kontaktieren Sie Ihren Lieferanten oder Händler. Weisen Sie auf die fassadenweise Wichtigkeit der Farbengleichheit explizit hin. Er wird Sie dabei unterstützen, dass in der Produktion
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fassadenweise die gleiche Farb- und Blechcharge verwendet wird, nur so ist die Farbengleichheit an jeder einzelnen der Fassaden gewährleistet. Die Herstellerwerke haben aufgrund einer ungewollten Abhängigkeit und Vorsorge gegen Lieferengpässe mehrere Blechlieferanten, dessen Farbtöne zwar RAL entsprechen, aber erlaubterweise dennoch etwas differieren. Eine Charge ist eine einzigartige Mischung des Farbbeschichters, die völlig ident nicht duplizierbar ist. Deswegen bestehen selbst bei dem gleichen Blechhersteller Differenzen im Farbton zwischen einzelnen Chargen des gleichen RAL-Farbtons.
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4.
Nach welchen Kriterien werden Paneele ausgewählt?
4.1
Endverwendungszweck des Gebäudes? Damit die spätere Gebäudehülle aus Sandwichpaneelen ihren Anforderungen standhält und entspricht, ist der exakte Verwendungszweck des geplanten Gebäudes mit den innenseitig anfallenden Emissionen tiefgreifend zu hinterfragen. Unbeheizt: Abdichtungen nicht bis gering – Energieausweis nicht erforderlich: Beabsichtigt der Kunde Maschinen, Geräte, LKW´s in der Halle einzustellen, oder handelt es sich um ein unbeheiztes Lager, so sind aufwendige Abdichtarbeiten zur Erreichung einer möglichst hohen Dampfdichtheit nicht oder nur in geringem Ausmaß erforderlich. In diesem Fall möchte der Kunde „nur“ eine temperierte Halle haben, wo keinerlei Kondenswasser von den Pfetten tropft, wie beispielsweise bei einschaligem Trapezblech ohne Antikondensatbeschichtung. Beheizt: Abdichtungen auszuführen – Energieausweis erforderlich: Für konditionierte (beheizt oder gekühlt) Hallen ist nach dessen Fertigstellung ein Energieausweis durch eine dazu befugte Person (Energietechniker) auszustellen, siehe dazu die OIB Richtlinie 6 (Energieeinsparung und Wärmeschutz). Entsprechende Dichtbänder und die Technik, wie und wo sie einzubauen sind liegen vor.
Bei welchen Objekten ist dies besonders wichtig: o Produktionshallen
o Verkaufshallen wenn beheizt o Verwaltungsgebäude
o Gastronomiegebäude
o Sporthallen unbedingt enthalten viel Feuchtigkeit
o Hallen mit hoher Temperaturentwicklung, spez. hohe Hallen mit Heizung.
Gebäude, wo innen mit hoher Luftfeuchtigkeit zu rechnen ist (Wäscherei, Schlachthof, Fleischzerlegebetrieb, Gärtnerei, …..). Achten Sie auf eine besonders gute Abdichtung der innenseitigen Paneelfugen und weisen Sie eventuell auf die Notwendigkeit einer wirksamen mechanischen Entlüftung hin. Hallenbäder müssen unbedingt mit einer Lufttrocknungsanlage ausgestattet sein und die Luftfeuchtigkeit soll zwischen 55 und 60 % liegen.
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Sandwichpaneelbekleidete Hallen sind bei sorgfältiger Montage in der Regel sehr luftdicht. Dies natürlich nur dann, wenn Sie die Abdichtarbeiten mit den geeigneten Materialien durchführen. 4.2
Gebäudestandort – Wind- und Schneelasten (Standsicherheit) Schneelasten: ÖNORM EN 1991-1-3 Windlasten: ÖNORM EN 1991-1-4 Neben dem Dämmwert der Paneele ist deren Tragfähigkeit entscheidend. Die Lasten sind anhand der beiden oben angeführten Normen zu ermitteln. Für die statische Richtigkeit ist der Montage-, Verlegebetrieb zuständig. Die statische Berechnung der Paneele hat den Standsicherheits-, sowie den Gebrauchstauglichkeitsnachweis zu beinhalten. Windlast: Es gilt zu unterscheiden zwischen Winddruck, welcher zur Paneelstärkenbestimmung und den Windsoglasten, welche zur Ermittlung der Anzahl der Befestigungsmittel herangezogen wird. Ein Befestigungsplan ist anhand der Windsoglasten zu erstellen. Folgende Faktoren zur Berechnung der Windlasten sind erforderlich: o Flach-, Sattel- oder Pultdach, zylindrisches Dach, Sheddach, freistehende Wand, freistehendes Pultdach, freistehendes Dach mit zwei symmetrischen Dachflächen. o Geländeklasse: freistehend, bebautes Gebiet, dicht bebautes Gebiet. o Möglichst genauer Standort des Objekts hinsichtlich der Seehöhe o Gebäudeabmessungen (Länge, Breite, Höhe, Dachhöhe). o Gebäudeöffnungen, welche zugleich geöffnet werden können. Trennwände innerhalb von Hallen: Auch für Innentrennwände ist eine Bemessung der Paneelstärke in Abhängigkeit der Stützweite durchzuführen. Entsprechende Unterkonstruktionen sind gegebenenfalls zu errichten. Schneelast: Die Schneelasten gemäß der ÖNORM 1991-1-3 können bedingt aus der zuvor zitierten Norm, oder dem Bundes für Eis-, und Schneelasten (www.conkrete.com) entnommen werden. Es gibt auch Computerprogramme diverser Software-Hersteller, wo die Schneelasten einfach ermittelt werden können. Sie erhalten aus dem Programm, sowie aus dem Bundes stets die charakteristische Schneelast auf dem Boden.
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Eine Abminderung dieser charakteristischen Schneelast hat normgemäß zu erfolgen. Berücksichtigen Sie zu erwartende Schneeanwehungen auf Dächern und gehen Sie damit analog den Vorgaben der ÖNORM EN 1991-1-3 vor. 4.3
Lasten allgemein Es wird zwischen ständigen und variablen Lasten unterschieden. Die Angaben sind stets in der Einheit kN/m². Die Belastungstabellen sind darauf ausgelegt.
4.4
Ständige Lasten:
- Eigenlast des Paneels - event. Solarkollektoren - event. Fotovoltaikzellen - event. Abhängungen für Beleuchtung oder Haustechnik (dies aber immer in Rücksprache mit dem Paneelhersteller) - sonstige Lasten
Variable Lasten:
- Windlast - Schneelast - lokale Schneeanhäufungen am Dach (Schneesackbildung) - thermische Last (je nach Farbgruppe)
Statisches System Folgende statische Systeme gilt es zu unterscheiden: Einfeldträger:
Zweifeldträger:
Flächenlast „q“
Flächenlast „q“
!
Stützabstand „l“
! A
Stützabstand „l2“
Stützabstand „l1“
B
A
B
C
Drei- oder Mehrfeldträger:
Flächenlast „q“
!
Stützabstand „l1“
A
Stützabstand „l2“
B
Stützabstand „l3“
C - 18 -
D
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Einfeldträger gegen Zweifeldträger: Sandwichpaneele im System Einfeldträger haben mehr Tragfähigkeit in kN/m² als Zweifeldträger. Die Begründung liegt darin, dass der Einfeldträger ein statisch bestimmtes System ist, d.h. die Temperaturverformungen haben keinen Einfluss auf die Tragsicherheit. Der Zweifeldträger ist dagegen statisch unbestimmt gelagert, d.h. Temperaturverformungen rufen zusätzliche Schnittgrößen (Stützmoment) über der mittleren Stütze hervor und sind daher bemessungsrelevant. Das Feldmoment des Einfeldträgers ist in etwa gleich dem Stützmoment des Zweifeldträgers (hängt von der Nachgiebigkeit des Kernmaterials ab; bei einem q ×L ² ). Das aufnehmbare Moment eines Paneels schubstarren System ist M = 8 (Tragfähigkeit) ist jedoch beim Auflager geringer wie im Feld, da eine zusätzliche Interaktion (wechselseitiges Aufeinanderwirken) mit der Auflagerkraft berücksichtigt werden muss.
4.5
Gebrauchstauglichkeit – Durchbiegebeschränkung Sandwichpaneele haben infolge der Erdanziehungskraft, zuzüglich der wirkenden Belastungen natürliche Verformungen (Durchhang) im endeingebauten Zustand. Um aufaddierte Durchbiegungen von Bauteilen, wie z.B. Dachbinder, Pfetten und Sandwichpaneele in Grenzen zu halten und bleibende Verformungen an diesen Teilen auszuschließen, wurden Durchbiegungsbeschränkungen für Bauteile eingeführt und in Normen festgehalten. Die Durchbiegung eines Bauteils steht im Verhältnis zu seiner Stützweite.
Durchbiegungsbeschränkungen für den Paneelbau gelten in der Regel: Erklärung der Begriffe anhand einer Skizze:
Streckenlast „q“: Ist die Belastung, welche auf den Träger wirkt. Stützweite „L“: Die Entfernung der Auflager. Durchbiegung „f“: Der Bauteildurchhang in Feldmitte.
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Die OIB Richtlinie 1 (Mechanische Festigkeit und Standsicherheit) schließt in Punkt 2 (Festlegungen zur Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit) unter Punkt 2.1.2 (Die Zuverlässigkeit der Tragwerke hat den Anforderungen gemäß ÖNORM EN 1990 zu genügen) den nationalen Anhang ÖNORM B 1990-1 (Eurocode – Grundlagen der Tragwerksplanung) mit ein. In Punkt 4.2.1, Tabelle 1 beschreibt der nationale Anhang wie folgt:
Für den Sandwichpaneelbau bedeutet dies, dass in jenen Österreichischen Bundesländern, welche die OIB Richtlinie 1 bereits über die Landesbauordnung zum Gesetz erklärt haben, die Durchbiegebeschränkung von L/200 für Dächer, welche nur zu Instandhaltungszwecken begangen werden, Gültigkeit hat. Für Fassaden und Wände gilt: Fmax=
L 100
Lokal gesperrte Durchbiegung: Die Durchbiegung darf über die gesamte Dachfläche keinesfalls lokal gesperrt werden. Befinden sich etwa die Oberkante der Pfetten auf gleicher Höhe, wie die Dachträger (Dachbinder), so würde auf dem Dachträger lokal die Paneeldurchbiegung gesperrt und es kommt zu Überspannungen im benachbarten Längsstoßbereich. Entlang dieses Falzes kommt es mangels ausreichender Luftdichtheit, hervorgerufen durch die gesperrten Bewegungsdifferenzen der beiden Paneele zu Kondenswasserbildungen und sehr wahrscheinlichen Regenwassereintritten. Üblicherweise reißt das Gewinde der Längsstoßschrauben aus Gründen der Überbelastung aus. Der Einbau einer verdichteten Anzahl von Längsstoßschrauben entlang eines betroffenen Falzes ist sinnlos und bewirkt, dass das Außenblech des absenkenden Paneels sich vom Dämmkern löst, das Paneel ist dann irreparabel beschädigt und der Gewährleistungsanspruch beim Paneelhersteller erlischt. Montieren Sie niemals Dachpaneele, egal ob mit PUR- oder Mineralwollekern bei großen Stützweiten auf Dachkonstruktionen, wo die Pfettenoberkante den gleichen Höhenlevel wie der Dachbinderobergurt hat. Die Pfettenoberkante muss immer
- 20 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
um etwas mehr als den zulässigen Durchbiegewert höher positioniert sein, als der Dachträger selbst.
In der oberen Abbildung sehen Sie eine beispielhafte Darstellung dieser Situation. Würden die Pfetten mit Oberkante nun auf gleicher Höhe liegen wie der Leimholzbinder, so wäre die Paneeldurchbiegung in diesem Bereich gesperrt. Die Folgen sind klaffende Spalten zwischen dem gesperrten und dem sich durchbiegenden Paneel. Es kommt zu Kondenswasserbildungen mangels effizienter Abdichtungsfunktion und Regenwassereintritten aufgrund des klaffenden Spaltes außenseitig. Deswegen achten Sie darauf, dass alle Paneele sich gleichmäßig durchbiegen können! Möchte der Kunde dennoch die Pfettenoberkante auf gleichem Höhenniveau wie die Binderoberkante haben, so ist dies nur bei Halbierung der aus den Belastungstabellen ersichtlichen maximalen Stützweite zulässig. Somit ist die doppelte Anzahl von Pfetten erforderlich. Eine Sanierung nachdem die Paneele montiert worden sind, ist unter ökonomischen Gesichtspunkten sehr schwierig und kostenintensiv. Links sehen Sie den fatalen Fehler, die Pfetten oberseitig bündig mit dem Dachbinder zu versetzen. Das am Dachbinder liegende Paneel ist in seiner Durchbiegung gesperrt. Die Dichtheit im Längsstoß ist nicht gegeben, es kommt zu Einregnungen und vor allem zu Kondenswasserbildung, weil die Stoßsymmetrie nicht stimmt. Die Dichtung liegt nicht an. Kondenswassertropfen sind sichtbar!
!
- 21 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
4.6
Farbgruppen – Wärmedehnung Es werden die Paneelfarben in insgesamt drei Farbgruppen aufgrund der mit Dunkelheit des Farbtons steigenden Wärmeaufnahmefähigkeit eingeteilt. Je heller die Farbe, desto mehr Wärmeenergie wird davon reflektiert und nicht im Blechmaterial gespeichert.
Farbgruppe I
Farbgruppe II
RAL Farbton
HW °C
RAL
9010 reinweiß
90
1001 beige
52
Farbton
Farbgruppe III
HW °C
RAL
68
2002 blutorange
57
Farbton
HW 37
°C 67
9001 cremeweiß
84
53
1002 sandgelb
67
57
6010 grasgrün
37
67
1013 perlweiß
85
54
7038 achatgrau
67
57
8025 blassbraun
34
68
1015 hellelfenbein 82
54
7032 kieselgrau
67
57
8004 kupferbraun
33
69
9002 grauweiß
83
54
9006 weißaluminium 66
57
5007 brillantblau
33
69
1018 zinkgelb
80
54
1007 chromgelb
57
59
6001 smaragdgrün
32
70
1016 schwefelgelb 78
55
1024 ockergelb
57
59
3000 feuerrot
31
70
7035 lichtgrau
75
55
2003 pastellorange
55
60
6002 laubgrün
29
71
6019 weißgrün
76
55
6021 blassgrün
55
60
3002 karminrot
28
71
1020 olivgelb
53
61
6003 olivgrün
28
71
7001 silbergrau
52
61
3009 oxydrot
28
71
2000 gelborange
51
61
5009 azurblau
28
71
6018 gelbgrün
50
62
7015 schiefergrau
28
71
7002 olivgrau
44
64
8007 rehbraun
27
72
6011 resedagrün
43
64
7013 braungrau
27
72
5012 lichtblau
43
64
5010 enzianblau
22
75
2004 reinorange
43
64
8011 nussbraun
22
75
8003 orangebraun
40
65
6005 moosgrün
21
76
2001 rotorange
40
65
7016 anthrazitgrau
21
76
1000 grünbeige
72
55
3004 purpurrot
20
76
1006 maisgelb
63
55
5002 ultramarinblau
20
76
1024 ockergelb
57
59
8014 sepiabraun
19
77
8023 orangebraun
40
64
8016 mahagonibraun 18
78
6008 braungrün
16
79
5013 kobaltblau
15
80
6020 chromoxidgrün
23
75
Bei den in der obigen Tabelle angeführten Temperaturwerten, angegeben in ° Celsius handelt es sich um gemessene Oberflächentemperaturen bei einer Umgebungstemperatur von 27° Celsius. 4.7
Beschichtungen Polyesterbeschichtung ist die übliche Standardbeschichtung. Paneele erhalten Sie mit einer Anzahl von unterschiedlichen Beschichtungen gegen Aufzahlung. Als Verarbeiter dieses Materials müssen Sie für das von Ihnen zu bearbeitende Objekt die ende Beschichtung bestimmen:
- 22 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
Beschichtungsart
Dicke
Anwendung
Eigenschaft
Preis
Polyester
25 µm
Außen / Innen
Gut UV-beständig
Standard
Polyesterdünn
15 µm
Innen
Weniger UV-beständig
Standard
PVC-Folie
150 µm
Innenseitig
Nicht UV-beständig
Aufzahlung
PVDF
25 µm
Außen
Hellt nicht so rasch aus
Aufzahlung
TTHD
60 µm
Außen
Raue Einsatzbedingungen
Aufzahlung
Innen
Nicht UV-beständig
Aufzahlung
Plastisol
100,150,200 µm
Achtung: Folienbeschichtete Sandwichelemente (Plastisol, PVC-Folie) müssen UV-geschützt im Halleninneren unabgedeckt gelagert werden! 4.8
Dilatation (Wärmeausdehnung) Durch die natürliche Wärmeeinwirkung unterliegen Sandwichpaneele im allgemeinen der Dilatation (thermische Dehnung und Schrumpfung). Auf diesen Umstand ist unbedingt Rücksicht zu nehmen. Die Paneele, situationsabhängig oft nur die Außenschale müssen frei dilatieren (dehnen und schrumpfen) können. Es muss bei der Detailplanung ausreichend Raum dafür vorgesehen werden. Bei Stahl wird wie folgt festgehalten: 0,01mm per 1 m Länge und 1°C Temperaturdifferenz Beispielsweise bedeutet dies bei einem 12,0 m langen Dachpaneel in dunkler Außenfarbe (RAL 7016) wie folgt: Temperaturdifferenz: Sommer +76°C + Winter -30°C = 106°C 0,01 mm x 12,0 m x 106°ΔT = 12,72 mm Längenänderung. Aus diesem Grund dürfen die Außenschalen von Sandwichpaneelen bei Querstößen niemals miteinander mechanisch verbunden werden (geschraubt oder genietet).
4.9
Bemessung Tabellen oder Berechnungsprogramm: Es gibt sowohl die Möglichkeit, den Stützabstand zu einem bestimmten Paneel oder auch umgekehrt, das richtige Paneel zu einem vorgegebenen Stützabstand aus den
Tragfähigkeitstabellen der Hersteller zu ermitteln, oder es wird ein
Berechnungsprogramm zu Hilfe genommen, welche bereits die Farbgruppe
- 23 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
berücksichtigt. Gegen Verrechnung des Aufwandes kann die Berechnung Ihrer Paneele meistens von den Technikabteilungen der Paneelhersteller am Berechnungsprogramm erstellt werden. In den Stützweitentabellen sollten die Farbgruppen I, II, III eingearbeitet sein. Zur umseitig abgebildeten, beispielhaften Belastungstabelle: Zeile 1: ohne Durchbiegungsbeschränkung Zeile 2: mit Durchbiegungsbeschränkung von L/200 Oberste Zeile: Flächenlast „q“ in kN/m² DP 100/142 steht für Dachpaneel mit 100 mm Kernstärke und 142 mm Gesamtmaß mit Hochsicke. To: Blechdicke außenseitig von 0,60 mm Tu: Blechdicke innenseitig von 0,50 mm Gewicht [kg/m²] 13,60 kg Paneelgewicht/m² L max: maximal zulässige Stützweite [m]
amin: minimale Auflagerbreite [cm]
- 24 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
q [kN/m²]
0,60
to
DP
0,55
tu [mm]
- 25 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
10,5
6,25 11,4
6,25 11,4
6,84 9,7
6,84 9,7
[cm]
[m]
[cm]
[m]
[cm]
[m]
amin
lmax
amin
lmax
amin
lmax
1,88 10,4
1,93 8,0
[cm]
[m]
[cm]
[m]
[cm]
[m]
amin
lmax
amin
lmax
amin
lmax
[m]
[m]
lmax
lmax
FG 2
FG 3
FG 1
FG 3
FG 2
FG 1
[m]
lmax
0,89
1,21
1,21
8,0
1,93
8,0
1,93
0,89
1,21
1,21
10,4
1,88
10,4
1,88
5,44
[m]
lmax
FG 3 5,77
[m]
5,44
5,44
11,4
6,25
lmax 5,77
5,77
9,7
6,84
FG 2
FG 1
FG 3
FG 2
FG 1
[m]
5,42
lmax
5,42
[m]
lmax 5,82
[m]
lmax
FG 3
5,82
5,42
8,8
[m]
5,82
[cm]
amin
lmax
10,5
5,91
6,41
8,8
5,91
FG 2
FG 1
FG 3
FG 2
6,41
10,5
[m]
[m]
lmax
8,8
5,91
[cm]
[cm]
amin
6,41
4,74
4,74
4,74
amin
[m]
lmax
5,22
5,22
5,22
lmax
[m]
FG 1
[m]
[m]
lmax
[cm]
amin
lmax
lmax
6,0
5,2
[m]
FG 3
6,0
6,52
5,2
7,12
[cm]
amin
lmax
FG 2
FG 1
FG 3
FG 2
6,52
7,12
[m]
6,0
lmax
6,52
5,2
amin
7,12
[cm]
lmax
Für Schneebelastung gilt: Seehöhe < 1000 m
2
1
2
1
2
1
2
1
FG 1
1,25
[m]
1,00
Verwendung als Dach: Belastung ist Schneelast
BRUCHA Sandwichpaneele Stand: 2007 05
100/142
16,30
Gewicht [kg/m²]
[mm]
Einfeld
Zweifeld
Dreifeld
Kragarm
0,89
1,13
1,13
11,9
1,75
11,9
1,75
11,9
1,75
5,03
5,03
5,03
12,9
5,80
12,9
5,80
12,9
5,80
5,07
5,07
5,07
12,1
5,53
12,1
5,53
12,1
5,53
4,36
4,36
4,36
6,8
6,01
6,8
6,01
6,8
6,01
1,50
0,89
1,04
1,04
13,3
1,65
13,3
1,65
13,3
1,65
4,61
4,61
4,61
14,4
5,45
14,4
5,45
14,4
5,45
4,65
4,65
4,65
13,6
5,23
13,6
5,23
13,6
5,23
4,04
4,04
4,04
7,5
5,61
7,5
5,61
7,5
5,61
1,75
0,89
0,97
0,97
14,7
1,57
14,7
1,57
14,7
1,57
4,26
4,26
4,26
15,8
5,16
15,8
5,16
15,8
5,16
4,28
4,28
4,28
15,0
4,98
15,0
4,98
15,0
4,98
3,78
3,78
3,78
8,1
5,28
8,1
5,28
8,1
5,28
2,00
0,89
0,91
0,91
16,0
1,50
16,0
1,50
16,0
1,50
3,96
3,96
3,96
17,1
4,91
17,1
4,91
17,1
4,91
3,97
3,97
3,97
16,4
4,77
16,4
4,77
16,4
4,77
3,54
3,54
3,54
8,7
5,00
8,7
5,00
8,7
5,00
2,25
0,86
0,86
0,86
17,3
1,44
17,3
1,44
17,3
1,44
3,70
3,70
3,70
18,1
4,66
18,1
4,66
18,1
4,66
3,70
3,70
3,70
17,8
4,59
17,8
4,59
17,8
4,59
3,34
3,34
3,34
9,1
4,66
9,1
4,66
9,1
4,66
2,50
0,81
0,81
0,81
18,0
1,36
18,0
1,36
18,0
1,36
3,48
3,48
3,48
18,3
4,28
18,3
4,28
18,3
4,28
3,46
3,46
3,46
18,3
4,28
18,3
4,28
18,3
4,28
3,16
3,16
3,16
9,1
4,28
9,1
4,28
9,1
4,28
2,75
0,77
0,77
0,77
18,7
1,29
18,7
1,29
18,7
1,29
3,27
3,27
3,27
18,4
3,97
18,4
3,97
18,4
3,97
3,26
3,26
3,26
18,4
3,97
18,4
3,97
18,4
3,97
3,00
3,00
3,00
9,2
3,97
9,2
3,97
9,2
3,97
3,00
0,73
0,73
0,73
19,4
1,23
19,4
1,23
19,4
1,23
3,09
3,09
3,09
18,6
3,71
18,6
3,71
18,6
3,71
3,07
3,07
3,07
18,6
3,71
18,6
3,71
18,6
3,71
2,85
2,85
2,85
9,3
3,71
9,3
3,71
9,3
3,71
3,25
0,69
0,69
0,69
20,1
1,18
20,1
1,18
20,1
1,18
2,93
2,93
2,93
18,8
3,48
18,8
3,48
18,8
3,48
2,91
2,91
2,91
18,8
3,48
18,8
3,48
18,8
3,48
2,72
2,72
2,72
9,4
3,48
9,4
3,48
9,4
3,48
3,50
0,66
0,66
0,66
20,8
1,13
20,8
1,13
20,8
1,13
2,79
2,79
2,79
19,0
3,28
19,0
3,28
19,0
3,28
2,77
2,77
2,77
19,0
3,28
19,0
3,28
19,0
3,28
2,60
2,60
2,60
9,5
3,28
9,5
3,28
9,5
3,28
3,75
0,63
0,63
0,63
21,5
1,09
21,5
1,09
21,5
1,09
2,65
2,65
2,65
19,2
3,11
19,2
3,11
19,2
3,11
2,63
2,63
2,63
19,2
3,11
19,2
3,11
19,2
3,11
2,49
2,49
2,49
9,6
3,11
9,6
3,11
9,6
3,11
4,00
0,61
0,61
0,61
22,2
1,06
22,2
1,06
22,2
1,06
2,53
2,53
2,53
19,4
2,95
19,4
2,95
19,4
2,95
2,51
2,51
2,51
19,4
2,95
19,4
2,95
19,4
2,95
2,39
2,39
2,39
9,7
2,95
9,7
2,95
9,7
2,95
4,25
0,58
0,58
0,58
22,8
1,02
22,8
1,02
22,8
1,02
2,42
2,42
2,42
19,6
2,82
19,6
2,82
19,6
2,82
2,41
2,41
2,41
19,6
2,82
19,6
2,82
19,6
2,82
2,29
2,29
2,29
9,8
2,82
9,8
2,82
9,8
2,82
4,50
0,56
0,56
0,56
23,5
0,99
23,5
0,99
23,5
0,99
2,32
2,32
2,32
19,8
2,70
19,8
2,70
19,8
2,70
2,31
2,31
2,31
19,8
2,70
19,8
2,70
19,8
2,70
2,20
2,20
2,20
9,9
2,70
9,9
2,70
9,9
2,70
4,75
0,54
0,54
0,54
24,2
0,97
24,2
0,97
24,2
0,97
2,23
2,23
2,23
20,0
2,59
20,0
2,59
20,0
2,59
2,21
2,21
2,21
20,0
2,59
20,0
2,59
20,0
2,59
2,12
2,12
2,12
10,0
2,59
10,0
2,59
10,0
2,59
5,00
0,52
0,52
0,52
24,8
0,94
24,8
0,94
24,8
0,94
2,14
2,14
2,14
20,2
2,49
20,2
2,49
20,2
2,49
2,13
2,13
2,13
20,2
2,49
20,2
2,49
20,2
2,49
2,05
2,05
2,05
10,1
2,49
10,1
2,49
10,1
2,49
5,25
0,50
0,50
0,50
25,4
0,92
25,4
0,92
25,4
0,92
2,06
2,06
2,06
20,4
2,40
20,4
2,40
20,4
2,40
2,05
2,05
2,05
20,4
2,40
20,4
2,40
20,4
2,40
1,98
1,98
1,98
10,2
2,40
10,2
2,40
10,2
2,40
5,50
0,48
0,48
0,48
26,0
0,90
26,0
0,90
26,0
0,90
1,99
1,99
1,99
20,6
2,32
20,6
2,32
20,6
2,32
1,98
1,98
1,98
20,6
2,32
20,6
2,32
20,6
2,32
1,91
1,91
1,91
10,3
2,32
10,3
2,32
10,3
2,32
5,75
FG 1: sehr hell FG 2: hell
Zeile 1: ohne Durchbiegungsb Zeile 2: mit Durchbiegungsbeschränku
0,47
0,47
0,47
26,7
0,88
26,7
0,88
26,7
0,88
1,92
1,92
1,92
20,9
2,25
20,9
2,25
20,9
2,25
1,91
1,91
1,91
20,9
2,25
20,9
2,25
20,9
2,25
1,85
1,85
1,85
10,4
2,25
10,4
2,25
10,4
2,25
6,00
Univ.-Prof. DI Dr. Karl Staatlich befugter und beeideter A-1070 Wien, Schottenfeldg
4.10
Dachneigung Folgende Dachneigungen dürfen nicht unterschritten werden: o Dächer ohne Querstoß und ohne Dachdurchbrüchen: Mindestens 3° 5,2 %
o Dächer mit Querstoß und Dachdurchbrüchen: Mindestens 5° 8,6 %
Die Angaben gelten für frei stehende Hallen, wo Schnee ungehindert abgeweht wird. Sondereinsatzbereiche müssen kritisch betrachtet und speziell ausgearbeitet werden. 4.11
Auflagerbreiten von Sandwichpaneelen (gem. bauaufsichtlicher Zulassung) Um ein funktionelles statisches System zu erhalten, sind die Auflagerbreiten der Paneele von großer Bedeutung. Die Lasten werden über die Auflagerfläche in die Pfetten oder Wandriegel abgetragen. Wie groß im jeweiligen statischen System, das von Ihnen ausgewählt wird, diese Auflagerbreite nun sein muss, ersehen Sie in den Tragfähigkeitstabellen, respektive dem Ausdruck des elektronischen Berechnungsprogramms, wenn Sie diese Leistung beim Hersteller bestellt haben.
4.12
Auswahl des Paneels .
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Wand !"#
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- 26 -
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
Wie in der Grafik ersichtlich ist, sind sehr viele Faktoren bei der Auswahl der Sandwichpaneele für ein Gebäude zu beachten und es gibt viele Punkte, welche mit dem Endkunden bereits im Angebotsstadium abzusprechen sind.
4.13 Wandpaneel – Fassadenpaneel Es werden für den Wandbekleidungssektor Wand- und Fassadenpaneele produziert. Wandpaneele sind preislich etwas günstiger als Fassadenpaneele. Beide Typen eignen sich sowohl für die horizontale und auch die vertikalen Montage. Wandpaneel:
Die
Befestigung
erfolgt
durch
den
Paneelkörper,
die
Schraubenköpfe mit den Dichtscheiben sind später sichtbar. Achten Sie auf eine lineare und gleichmäßige Anordnung der Schrauben – Das Schraubenbild wird zum architektonischen Element.
Die
speziellen
Befestigungsschrauben
mit
Stützgewinde sind mittels Schraubmaschinen mit Tiefenanschlag und nicht mit drehmomentbegrenzten Maschinen einzudrehen! Vertiefungen durch den Anpressdruck im Umfeld der Schrauben von maximal 1mm Tiefe sind tolerierbar. Beachten Sie die temperaturabhängige Veränderlichkeit dieser Vertiefungen. Fassadenpaneel:
Die Befestigungsschrauben werden innerhalb des Längsfalzes gesetzt, wodurch sie später nicht mehr sichtbar sind. Speziell in den Endbereichen besteht bei zu großem Anzugdrehmoment die Gefahr, dass der Blechfalz nach innen gezogen wird. An der fertigen Fassade sind diese Einzüge dann deutlich zu sehen und geben der Fassade ein unschönes Erscheinungsbild. Der Fachausdruck „mit unsichtbarer Befestigung“ ist vorsichtig zu gebrauchen. Oft ist aus Platzmangel die erforderliche Anzahl von Befestigungsschrauben an einem Befestigungsknotenpunkt nicht innerhalb des Falzes unterzubringen, dann sind entweder Lastverteilplatten (Erhöhung des Überknüpfungswertes) im Falz zu verwenden und wenn diese Maßnahme nicht ausreicht muss zusätzlich sichtbar geschraubt werden.
- 27 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
Fehler: Schrauben ohne Stützgewinde und zu fest angezogen. Vertikalverlegung
Fehler: Schrauben im Falz zu fest angezogen Horizontalverlegung
Meistens sind Auftragsentscheidungen stark preisgesteuert. Um späteren Reklamationsproblemen entgegenzuwirken, sprechen Sie mit dem Bauherrn im Vorfeld ab, dass es bei den preisgünstigeren Wandpaneelen zu Einbuchtungen (zulässig bis max. 1 mm Tiefe) im Bereich der Befestigungsmittel kommen kann/wird. 4.14 Austausch von Paneelen im Falle eines Schadens Sollte im Laufe der Hallenlebensdauer ein mechanischer Schaden infolge eines Unfalls oder Sturms an einem oder mehreren Paneelen auftreten, so ist der Austausch von Wandpaneelen (sichtbare Befestigung) durch das Abschrauben und Aushebeln mehrerer Paneele bei ausreichendem Personaleinsatz möglich. Neue Paneele können eingebaut und die Wand wieder zusammengebaut werden. Nicht so einfach ist das aber im Falle der verdeckten Befestigung. Zumindest das letzte Paneel, welches zur Reparatur in die Wand gesetzt wurde, kann nach dem Abschneiden des inneren Blechfalzes nur mehr sichtbar geschraubt werden. Will man dies nicht, so ist die Wand bis zur Unglückstelle zu demontieren und nach Einbau der neuen Paneele wieder zu montieren. Werden die erneuerten Paneele lediglich von innen in die innere Blechschale geschraubt, so sind die Schraubenköpfe von außen zwar nicht sichtbar, der Widerstand gegen Windsog ist aber drastisch reduziert.
- 28 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
4.15
Auswahl der Paneelstärke Zwei primäre Kriterien sind für die Auswahl der Paneelstärke maßgeblich: !
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Um späteren Problemen von vorne herein aus dem Wege zu gehen, ist die richtige Auswahl der Paneelstärke aus thermischen und statischen Gründen sehr wichtig. Die Dicke des Isolierkerns hat wesentlichen Einfluss auf den U-Wert (Wärmedämmung) und auf die Tragfähigkeit der Elemente im Hinblick auf die Windlasten (ON EN 1991-1-4) der Fassaden und Schneelasten (ON EN 1991-1-3), kombiniert mit Windlasten auf den Dächern. Die zulässigen Belastungen der einzelnen Paneeltypen entnehmen Sie den Tragfähigkeitsdiagrammen oder der computerunterstützten Berechnung. Beachten Sie auch die Mindestauflagerbreite im Bereich der Riegel an den Wänden, wie auch auf den Dachpfetten. 4.16 Unterschied des Dampfdrucks Beachten Sie, dass speziell in beheizten Innenräumen durch die höhere Temperatur auch ein höherer Dampfdruck vorliegt. Der äußere Druck bei kalter Außenluft ist geringer (Druckdifferenz), wodurch die Raumluft sich nach außen bewegt. Erwärmte Luft kann mehr Feuchtigkeit in sich binden als Kaltluft. Durch den höheren Feuchtigkeitsgrad kommt es im Bereich des Taupunktes dann zur Kondensatbildung und in weiterer Folge zu Schäden am Bauwerk. Die Anschlüsse zu den anderen Gebäudeteilen müssen entsprechend dampfdicht hergestellt werden. Dies können Sie durch dicht verklebte Folien oder speziellen Klebebändern (z.B.: Butylband, Bitumenfolie, diffusionsdichte Klebebänder) erreichen. Die Paneele im üblichen Gebrauch und bei fachgerechter Montage sind als dampfdicht anzusehen. Zwar sind meistens an den Längskanten geschlossenzellige Dichtbänder vormontiert, eine absolute Diffusionsdichtheit in diesen Bereich ist aber dennoch nicht möglich. Im Normalfall und bei ausreichender Dimensionierung der Kerndämmstärke und fachgerechter Montage reicht das, im Paneellängsfalz vormontierte Dichtband aus. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass Sie als Fachmonteur die produktspezifischen Spalttoleranzen absolut einhalten. Der größte Problembereich sind immer die Anschlüsse.
- 29 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
Die sach- und fachgerechte Planung und Ausführung von Detaillösungen ist eine sensible, heikle Aufgabe und erfordert viel Fachkenntnis. Sehr wichtig ist zu wissen, welches Dichtband wo und wie einzubauen ist. Je nach Eignungszweck des Gebäudes, gilt folgender Grundsatz:
Vom Halleninneren zur Paneelinnenschale ist vom Verarbeiter so dicht als möglich und von der Paneelaußenschale so dicht als nötig abzudichten.
Wieso so dicht als möglich? Weil es eine 100%ige Abdichtung im Paneelbau, wie auch bei anderen Bauweisen nicht geben kann – deswegen so dicht als möglich. Wieso so dicht als nötig? Von der Paneelaußenschale ins Freie soll sich eventuell gebildeter Wasserdampf innerhalb der Fälze und Stöße verflüchtigen können. Regen- oder Spritzwasser darf aber nicht eindringen. Es sind stets solche Dichtbänder in diesen Bereichen zulässig, welche diesen Dampf von innen nach außen strömen, aber Regenwasser nicht eindringen lassen. Bedenken Sie bei Ihren Detaillösungen immer, keine Feuchtigkeit einzusperren – es muss die Möglichkeit zum Ausdampfen ins Freie gegeben sein. 4.17 Unterschied des Luftdrucks Immer wieder werden Gebäudehüllen aus Sandwichpaneelen für Reinräume eingesetzt. Hier wird die hallenseitige Atmosphäre dauerwirksam durch die Lüftungsanlage in Überdruck gehalten. Dies hat zum Vorteil, dass Staubpartikel ständig vor dem Eindringen in die Halle oder des Rauminneren abgehalten werden. Der Raumüberdruck beträgt zwischen 20 und 30 Pascal. In einem solchen Fall müssen Sie auf eine besonders dichte Ausführung der Anschlüsse achten und kalkulieren. Als halleninnenseitige Dichtbänder sind die Typen 5, 6, 7 und 10 in diesem Fall einzusetzen. (siehe dazu die Dichtbandtabelle)
- 30 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
4.18 Taupunkt Der Taupunkt ist die Temperatur, auf die man nicht vollständig mit Wasserdampf gesättigte Luft abkühlen muss, sodass sie nicht vollständig gesättigt ist (100 % relative Feuchte). Luft, die nicht vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist, hat eine relative Feuchte kleiner 100 %. Das bedeutet, die Luft kann bei gegebener Temperatur weiteren Wasserdampf aufnehmen. Nimmt die Temperatur ab, nimmt die Aufnahmefähigkeit der Luft für Wasserdampf ab, das heißt, die relative Luftfeuchtigkeit steigt an. Beim Taupunkt ist eine relative Feuchte von 100 % erreicht. Die Luft kann keinen weiteren Wasserdampf aufnehmen. Es kommt zur Kondensation.
Das Diagramm zeigt in welchem Abhängigkeitsverhältnis dieser Prozess funktioniert. Beachten Sie,
dass
bei
jeder
Wärmebrücke
dieser
physikalische Vorgang eingeleitet wird. Bei unsachgemäß aneinandergefügten Dachpaneelen infolge zu breiter Spalten, wo die Dichtungen dadurch nicht mehr genügend Pressung haben oder unsachgemäß ausgeführte Bauanschlüsse mit Wärmebrücken sind immer wieder Ursachen für Kondenswasserbildungen. Heizsystem in der Halle: Hinterfragen Sie bereits in der Angebotsphase, welches Heizsystem in die Halle eingebaut wird. Plant der Bauherr Deckenkonvektoren, so ist bei einer durchschnittlichen Vorlauftemperatur von etwa 65–80°Celsius relativ knapp unter dem Paneeldach mit Temperaturen von bis zu 50°Celsius zu rechnen. Bei ungenau verlegten Paneelen würde diese eindringende Warmluft eine Menge an Kondenswasser auslösen, welches dann bei PUR-Paneelen und MIWO-Paneelen mit dampfgebremsten Längsstoßkanten zu Wasserabtropfungen führt. Siehe dazu die folgenden Abbildungen:
- 31 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
Mangelhaft verlegtes Paneel – Dichtung unwirksam.
Deckenkonvektor befindet sich unterhalb der Dachebene.
!
- 32 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
Je nach Luftwechsel, handelt es sich hierbei um einen Prozess, der solange andauert, wie die dafür erforderlichen Bedingungen vorhanden sind. Dauert eine Kälteperiode beispielsweise 14 Tage an, so ist bei mangelhafter Ausführung auch solange mit Kondenswasserbildung zu rechnen. Kondenswasser läuft oft in den Fälzen der Dachneigung entlang, um dann etwa bei Pfetten herabzutropfen. Bei Mineralwollepaneelen ist dies ein sehr heikles Thema Fehler bei der Verlegung sind nur sehr aufwendig zu sanieren. 4.19
Windrichtung Sandwichdachpaneele sind großflächige, überlappende Dacheindeckungsmaterialien, wodurch die Regeln des Dachdeckerhandwerks Anwendung finden. Die Eindeckung hat somit stets gegen die Hauptwindrichtung zu erfolgen. Es ist daher die Bauherrschaft vor der Beauftragung zu befragen, aus welcher Richtung am gegenständlichen Standort die Hauptwindrichtung zu erwarten ist. Der Endkunde ist vom Fachverlegeunternehmer diesbezüglich zu befragen (Holschuld), das Ergebnis muss schriftlich festgehalten werden. Auf
der
nächsten
Seite
ist
eine
zeichnerische
Darstellung,
wie
beim
Kundenberatungsgespräch und in weiterer Folge bei der Bestellung der Paneele vorzugehen ist.
Trapezprofilüberlappung von der Traufe aus gesehen (L)
Trapezprofilüberlappung von der Traufe aus gesehen (R)
L
Überlappung
R Verlegerichtung
Verlegerichtung
Überlappung
Freischnitte sind gemäß der obigen Abbildungen zu bestellen.
- 33 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
Am Dach: Überlappung
Überlappung
Systemskizze
TYP RECHTS
TYP LINKS
An der Wand:
- 34 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
4.20
Befestigungsmittel Die Anzahl der Befestigungsschrauben richtet sich nach dem, von Ihnen zu erstellenden Befestigungsplan, welcher wiederum auf die Sogwerte der Windlastberechnung beruht. Folgende Werte sind zur Auswahl der Befestigungsschrauben wichtig: o Auszugwert
o Kopfauslenkung
o Überknüpfung (Blech reißt aus) Bei großen Stützweiten werden Sie erkennen, dass gerade bei Fassadenpaneelen aufgrund der errechneten Schraubenanzahl und des beschränkten Platzangebots im Falz, sowie den erforderlichen Bohrlochabständen zueinander und den erforderlichen Randabständen die Ausführung einer verdeckten Befestigung nicht möglich ist. In solchen Fällen müssen Sie sichtbar befestigen und die Schraubenköpfe eventuell mit Kantteilen abdecken. Der paneelstirnseitige Mindestrandabstand der Schrauben beträgt 35 mm.
Wandpaneele: Sie haben keinen Kanal für eine verdeckte Befestigung und werden durch das Paneel mittels ausreichend langer Schrauben fixiert. Die Schraubenköpfe sind an der fertigen Fassade später sichtbar. Verwenden Sie ausschließlich Schrauben mit Stützgewinde und entsprechend großen Scheiben mit einer Dichtung aus EPDM. Die Scheiben erhalten Sie im Durchmesser von 16 mm bis 24 mm. Je größer der Scheibendurchmesser, desto besser ist der Wert gegen die Überknüpfung.
Stützgewinde
!
Wie am linken Foto dargestellt, sollte ein Stoß von Wandpaneelen ausgeführt werden. Auf ein genaues Aneinanderfügen der Paneele ist zu achten und Schrauben mit Stützgewinde sind zu verwenden.
- 35 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
Fassadenpaneele: Sie werden im speziell ausgeformten Falz an der Unterkonstruktion befestigt. Das nachfolgende Paneel deckt die Schraubstelle dann ab. Achten Sie bei der Montage besonders darauf, dass die Paneele richtig aneinander gefügt sind, ansonsten kommt es zu ungewollten Spalten, welche das optische Erscheinungsbild stören, die Winddichtheit beeinträchtigen und die Kondenswasserbildung fördern.
Auf diesem Foto sehen Sie die richtige Stoßausbildung von Fassadenpaneelen. Es ist wichtig, dass die Paneele maximal aneinander liegen. Nur so ist gewährleistet, dass der Anpressdruck der innenliegenden Dichtung den Stoß winddicht hält und die Bildung von Kondenswasser verhindert wird.
4.21 Welche Paneele kommen am Objekt zum Einsatz? PUR-Paneel oder Mineralwollepaneel: PUR-Paneele: Sie sind aufgrund des Hartschaumkernes kompakter, in sich stabiler und preislich günstiger als jene mit Mineralwollefüllung. Der Schaumkern selbst ist nicht feuchtigkeitsempfindlich. Traufenfreischnitte sind aber dennoch erforderlich, weil es eine 100%ige Schaum-Blechverbindung nicht gibt, dringt Wasser zwischen Blech und Schaum ein (Kapillarwirkung) und verursacht Korrosionsschäden an den Blechen. Wird kein Traufenfreischnitt ausgeführt, übernehmen meistens die Hersteller keinerlei Haftung. Mineralwollepaneele: Sie sind teurer als jene mit PUR-Dämmkern. Außerdem sind sie schwerer und nicht so kompakt, was das Handling erschwert und verteuert. Obwohl hydrophobiert, ist jegliche Feuchtigkeit von der Wolle fernzuhalten. Anschlussdetails sind so auszuführen, dass Regen-, oder Kondenswasserzutritt zur Wolle keinesfalls möglich ist. Die Paneele gelten als unbrennbar, weil der Flammpunkt von Steinwolle ≥ 1.000°C ist. Jedoch ist auch darauf zu achten, dass die Unterkonstruktionen dieser Wände aus unbrennbaren Materialien, in der gleichen Brandschutzklasse, wie das
- 36 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
Paneel selbst hergestellt werden. Die Brandschutzatteste des Herstellers sind zu beachten und die Unterkonstruktion in jenem Rastermaß herzustellen, wie es in dem Attest beschrieben ist. Existiert keine Beschreibung, so ist das Rahmenmaß des Brandversuchs heranzuziehen. Lassen Sie Ihren ausgearbeiteten Vorschlag von einer Unterkonstruktion bei Ihrer Brandverhütungsstelle begutachten und abzeichnen. Im Versagensfalle beim Brand durch eine falsch errichtete Brandschutzkonstruktion würde die Gebäudeversicherung beim Konstruktionserrichter Regressforderungen stellen. Wasser und Mineralwolle: Bei Wassersättigung steigt das Paneelgewicht drastisch und durch die sich lösende Klebeverbindung ist die Verbundwirkung nicht mehr gegeben. Die Tragfähigkeit des Paneels nimmt rapide ab. Alle feuchtigkeitsunisolierten Paneelschnittflächen von Mineralwollepaneelen, wie etwa bei Dachdurchführungen, Lichtkuppeleinfassungen, Traufen, Querstößen usw… stellen ein Problem dar. Diese Bereiche müssen so feuchtigkeitsisoliert werden, dass sie den Werten einer Dampfbremse entsprechen. Planen Sie außenseitige Entwässerungsbohrungen in den Verkleidungsblechen, um etwaiges Wasser nicht einzusperren. Profilgleichheit: Gerade bei den leicht gesickten Außenprofilierungen, wie Mikrolinierung sieht in den Lichtspiegelungen trotz identer Rollformersätze das Mineralwollepaneel optisch geringfügig anders aus, als das PUR-Paneel. Dies liegt daran, dass die Wolle 2 bis 3 mal so viel wiegt, als der Schaum. Der Schaum wird flüssig eingebracht und t sich den Unebenheiten des Bleches an, was bei der Steinwolle nicht so ist. Durch das Eigengewicht der Wolle werden im Produktionsprozess die Mikrosicken leicht verflacht, was eben bei identen Werkzeugsätzen durch die gewichtsbedingte Winkelveränderung optisch ein geringfügiges anderes Erscheinungsbild gibt. Am Bild rechts ist der geringe Unterschied zwischen den beiden Paneel-
MIWOPaneel
typen zu sehen.
- 37 -
PURPaneel
WIESINGER ---------------------------- Engineering
4.22 Bimetall-Effekt Dunkle Farben reflektieren kaum und nehmen Temperaturen wesentlich stärker auf, als hingegen helle oder weiße Paneele. Die Oberflächentemperaturunterschiede im Sommer zwischen Kobaltblau und Weiß betragen etwa 50°C. Der PUR-Schaum bildet die Pufferschicht zwischen dem inneren und äußeren Blech. Er hat unter anderem die Aufgabe, die unterschiedlichen Längenänderungen der beiden Bleche aufgrund der unterschiedlichen Temperaturen im Halleninneren und außen in sich aufzunehmen und auszufedern. Bei einer Halleninnentemperatur von 30°C und einer anthrazitgrauen Dach-, oder Wandaußenfläche beträgt die Temperaturdifferenz immerhin 46°C. Das äußere Blech wird durch die Wärmeausdehnung länger als das innere, wodurch sich eine Verformung des Paneels nach außen einstellt. Diese bogenartige Verformung ist allgemein als sogenannter „Bimetall-Effekt“ bekannt. Der Farbton ist ausschlaggebend für das Ausmaß des Bimetall-Effekts, der bei Farben der Farbgruppe III und einer Stützweite von 6,0 m durchaus bei 4–5 cm liegen kann. Die Farben werden in drei Gruppen, je nach Helligkeitswert und max. Oberflächentemperatur eingeteilt. Siehe dazu die Tabelle auf der Seite 28. Dieser Effekt tritt bereits im Zuge der Montage auf. Bei stärkeren Paneelen kann das Zusammenfügen an heißen Tagen aus diesem Grund durchaus schwierig sein. Achten Sie, dass die Paneele am Paket vor der Montage nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind. Wenn nötig müssen Sie künstlich beschatten oder an kühleren Tageszeiten montieren.
Der Bimetall Effekt bereits bei der Paneelmontage ist bei wärmeren Temperaturen normal
- 38 -
WIESINGER ---------------------------- Engineering
Im eingebauten Zustand wirkt sich dieser Effekt selbstverständlich auch aus. Die Paneele wölben sich zwischen ihren Befestigungspunkten nach außen. Das Stichmaß der Wölbung ist von der Stützweite der Riegel abhängig. Im Streiflicht kann dieser natürliche Effekt zu Lichtspiegelungen führen. Dieser Effekt ist temperaturabhängig und daher nicht änderbar. Wird die Dehnung des Bleches durch mehrfache Befestigungspunkte gesperrt, wodurch sich die ausweichende Wölbung aus dem Bimetall Effekt nicht ausbilden kann, kann sich das äußere Blech im Bereich der Dehnungssperre falten.
Zweifeldträger - Mineralwollepaneel, durch die mittige Befestigung ist die Dehnung gesperrt Faltenbildung
Deswegen beraten Sie Ihren Kunden fachgerecht und vermeiden derartige Einbausituationen. Unterschätzen Sie niemals die auftretenden Dehnungen des Blechs. 4.23 Dachform und Dachneigung Beachten Sie immer, dass Sandwichpaneeldächer, genauso wie alle anderen metallischen Dächer regen- aber nicht wasserdicht sind. Deswegen dürfen Sie auf keinen Fall die angegebenen Dachneigungen unterschreiten. Stauwasser durch Wasserleitbleche im Bereich der Dachrinnen oder auch Schneefänge kann infolge eines Eisstaus zu Wassereintritten in das Gebäude führen. Besonders gefährlich wirkt sich
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
dies bei Mineralwollepaneele aus. Durch die Durchfeuchtung der Mineralwolle wird das Paneel wesentlich schwerer, bei gleichzeitiger Auflösung der Klebeverbindung zwischen Wolle und Blech. Das statische Tragverhalten lässt nach und die Paneele können versagen. Dachpaneele werden dadurch unbrauchbar. Dies gilt auch, wenn keine Vorsorge getroffen wird, dass Kondenswasser sich im Paneelinneren bilden kann! Dachlawinen rutschen leicht auf den glatten Blechoberflächen ab und stürzen zu Boden. Wo erforderlich sollen Schneefänge fachgerecht montiert werden. Dies aber immer ausschließlich in die Pfetten und niemals unterhalb eines Querstoßes, First oder sonstigen Anbindungen, wie Lichtkuppeln, etc. Handelt es sich um einen abgesetzten Teil eines mehrschiffigen Gebäudes, oder handelt es sich um hochgezogene Attikabereiche, so ist lokal oft mit erhöhter Schneebelastung zu rechnen. Aus der Erfahrung des Fachmannes können anhand von Bauplänen solche Stellen bereits im Vorfeld erkannt werden. Dort ist eine erhöhte Schneelast zu rechnen (siehe dazu ÖNORM B 1991-1-3). Auch Eisstau kann sich bilden.
4.24 Unterkonstruktion, handelt es sich um Holz- oder Stahlpfetten am Dach, ist eine entsprechende Unterkonstruktion für die Wände bereits bauseitig vorhanden? Nachdem Sandwichpaneele die Wand-, und Dachbekleidung eines Gebäudes darstellen und zugleich die Innen-, sowie Außenansicht eines Objekts sind, kommt der Lage der Wandriegel und Dachpfetten eine große Bedeutung zu. Sandwichpaneele werden direkt an diese Unterkonstruktionen, ohne weitere Justiermöglichkeit befestigt. Dies bedeutet, dass die fertige Fassadenoberfläche nur so ebenflächig sein kann, wie die dahinter befindliche Unterkonstruktion vorbereitet wurde. Bei ungenauen/unebenen Unterkonstruktionen, egal ob es sich um Dach-, oder Wandriegel handelt, rutschen unsere Elemente nicht genau zusammen. Ein Grund zur Bemängelung besteht aus diesem Titel nicht. Bezüglich zulässiger Beanspruchungen von Paneelen siehe Punkt 1.5.
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
Massivholzpfetten in solchem oder ähnlichem Zustand sind für die Montage von Sandwichpaneelen ungeeignet. • Verdrehung • Durchbiegung • Baumwälzigkeit
Der Wandriegel aus Formrohr sitzt etwa 15mm zu weit innen. Die Windkräfte können nicht wirkungsvoll in die Unterkonstruktion eingeleitet werden. Die Montage an solche Unterkonstruktionen ist nicht zulässig.
Holz- oder Metallpfetten: Die Erfahrung hat gezeigt, dass Befestigungsschrauben in massivem Holz sich trocknungsbedingt im Laufe der ersten Zeit lockern. Sie müssen daher nach etwa zwei Jahren die Schrauben der gesamten Dachfläche nachziehen. Je nach Vortrocknungsgrad ist dieser Umstand auch bei Leimholzpfetten vorhanden. Schließen Sie, wenn möglich mit dem Bauherrn einen Wartungsvertrag ab, wo das Nachziehen der Schrauben inbegriffen ist. Anders bei Metallpfetten, wo die Schrauben grundsätzlich stabil sitzen. Beachten Sie die geringeren Auszugwerte der Befestigungsschrauben bei dünnwandigen Blechstärken von gekanteten Stahlblechpfetten (oft nur 2,5–3 mm). Ein Nachprüfen der Schrauben auf festen Sitz ist wegen des Auslegens geschüsselter Paneele aber dennoch empfehlenswert. Auch bei Hallen mit großen und stark frequentierten Laufkranen sollten die Anziehdrehmomente nach einiger Zeit noch einmal kontrolliert und gegebenenfalls nachgezogen werden. Bei den Dachpfetten, wie auch Wandriegeln gilt es, die Auflagerbreite für die Paneele genau zu prüfen. Bedenken Sie das Nachziehen der Schrauben infolge des Auslegens der Schüsselung.
4.25 Pfettenabstand und deren Höhenlage zu den Dachbindern? Sollten Sie für die Auswahl der Stützweite nicht zuständig sein, so sind Sie auf jeden Fall prüf- und warnpflichtig. Messen Sie unbedingt den Pfetten-, Wandriegelabstand vor der Paneelmontage noch einmal nach, es könnte sich in der Planungsphase an der
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
Konstruktion etwas verändert und Sie als ausführende Firma darüber nicht informiert worden sein. Sollten die Pfetten auf Oberkante gleiches Niveau haben wie die Dachbinder und die Stützweite groß sein, so montieren Sie die Paneele nicht und weisen Sie den Bauherrn auf diesen Umstand unverzüglich hin um eine Änderung der Konstruktion vor dem Montieren der Paneele herbeiführen zu können.
Längsstoß außen, das rechte Paneel liegt am Binder und ist in der Durchbiegung gesperrt. Das linke Paneel ist bereits um etwa 20mm abgesenkt Regenwasser tritt ein!
Auch hier befinden sich die Pfettenoberkanten auf gleicher Höhe wie der Binder Dieses Paneel ist durchbiegegesperrt.
Eine Dachpaneelmontage in dieser Form ist nicht zulässig!
4.26 Wand- oder Fassadenpaneele vertikal oder horizontal montiert? Vertikalmontage: Werden die Paneele vertikal montiert, so ist eine entsprechende Unterkonstruktion aus Stahl-, oder Holzprofilen vorzubereiten. Beachten Sie dabei die erforderliche Auflagerbreite und die Stützweite der Riegel. Prüfen Sie augenscheinlich, ob die Riegel richtig dimensioniert und befestigt sind (Prüf-, und Warnpflicht). Eine stabile Sohlbankkonstruktion in thermisch getrennter Ausführung ist herzustellen und auf eine genaue Aneinaderfügung der Paneele ist zu achten. Die Dehnung des Außenbleches infolge thermischer Dilatation tritt vertikal auf. Der Dehnungsweg muss für das Blech frei sein und darf keinesfalls behindert werden. Bei sorgfältiger Ausbildung der Sohlbank ist mit Undichtheiten in dem Bereich nicht zu rechnen. Meist deckt ein zusätzlicher Kantwinkel die untere Schnittkante der Sandwichpaneele ab. Für eine funktionelle Wasserableitung aus dem Raum zwischen Sandwichpaneel und Sohlbank müssen Sie achten. Lassen Sie hier ca. 5 mm Spiel, damit Wasser ungehindert auslaufen kann und das Außenblech sich dehnen kann. Bei lotrechter Verlegung ist mit Wassereintritten im Längsstoßbereich nicht zu rechnen, wenn das
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Leckwasser im Vertikalfalz fachgerecht nach außen geleitet wird. Wenn sie seitlich an eine vertikal montierte Paneelwand anarbeiten, so müssen Sie Sorge tragen, dass das Leckwasser im Vertikalfalz oberhalb des Wandanschlussbleches nach außen geleitet wird. Dies ist bei geteilter Wandverkleidung oder einem 45° nach oben führenden, einseitigen Schnitt mit der Handkreissäge durch den Falzbereich mit dem Einbau eines Wasserleitblechs bei PUR-Paneelen möglich.
Horizontalverlegung: Diese Montageart geht bei guter Organisation wesentlich schneller. Meist sind große Stützweiten von bis zu 6 m vorhanden, welche es zu überbrücken gilt. Nicht selten werden die Paneele im statischen Zweifeldträgersystem verlegt. Der Bimetall Effekt kommt bei dieser Montageart je nach Farbgruppe voll zur Geltung. Rechnen Sie damit, dass die Paneele bei Sonneneinstrahlung mittig um bis zu 50mm bogenförmig nach außen wandern. Dies trifft Sie im Sohlbankbereich, bei Lichtbändern oder Fenster und der Attikaabdeckung. Sie müssen in diesen Bereichen Möglichkeiten schaffen, damit die Paneele diese Bewegungen frei ausführen können. Es dürfen ohne Auswechslungsrahmen keine Glaselemente in die Paneelebenen eingebaut werden, die Gläser können ansonsten bersten. Die Attikaabdeckung muss beweglich ausgeführt werden (siehe dazu das nächste Kapitel). Ebenso muss beim Bodenanschluss Rücksicht auf diesen Bauphysikalischen Umstand genommen werden. Weiters ist in den Endbereichen der Paneele, hinter den Lisenenblechen darauf zu achten, dass die horizontalen Fugen jeweils bis zum Ende der Lisenenblechkante mit dauerelastischem, transparentem Hybriddichtstoff (z. B.: Würth Kleb & Dicht) abgedichtet werden. Die Erfahrung zeigt, dass ablaufendes Regen-, und Schlagregenwasser in die Fugen eindringt und durch die Kapillarwirkung hinter das Lisenenblech in die Vertikalstoßfuge eingesaugt wird. Dort läuft es ab oder wird von der Mineralwolleisolierung eingesaugt. Mineralwollepaneele werden dadurch irreparabel zerstört. Oft rinnt Wasser halleninnenseitig dann am Parapet ab und bildet störende Pfützen.
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4.27 Baustellenbeschaffenheit zum Montagezeitpunkt, ist ein reibungsloses Montieren und Zufahren möglich? Um die Durchführung Ihres Auftrages effizient zu gestalten, ist die Planung erstes Gebot. Nach dem Motto „wer gut plant hat bereits halb gebaut“, lassen sich viele Kosten, Diskussionen was nun im Positionspreis enthalten ist oder nicht und spätere Streitigkeiten vermeiden. Bereits im Angebotsstadium überlegen Sie sich exakt folgende Punkte oder hinterfragen sie beim Planer oder Bauherrn:
Sind die Baustellenzufahrt und ein entsprechendes Umfeld gut befestigt? Ist die Baustelle zur Montage umlaufend mit Arbeitsbühnen befahrbar? Werden die Dachpfetten und Wandriegel bauseitig beigestellt, oder ist diese Leistung in ihren Positionspreisen inkludiert (Vorsicht manchmal eine Falle!). Möglichst „Unfrequentierter“ Lagerplatz zur sach- und fachgerechten Lagerung der Paneele vorhanden? Sicherheitsnetz zur Montage der Dachpaneele beigestellt oder ist es in Ihrer einzukalkulieren? Ist eine Dachrandabsturzsicherung notwendig, wer installiert selbige und vor allem wie wird sie befestigt? Welche Jahreszeit herrscht zum Einbauzeitpunkt? Erschwernis bei Kälte – kürzerer Tageslichtzeitraum. Probleme bei dauerelastischen Dichtstoffen. Sind alle technischen Details klar? Hauptwetterrichtung?
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5.
Prüf- und Warnpflicht:
Weil Sie als Verleger von Sandwichpaneelen zumeist der Letzte einer langen Kette von Architekten, Bauherrn, Technikern, Generalunternehmern, Bauleitern, etc. sind, trifft Sie ein sehr großes, wenn nicht das Größte Maß an Verantwortung. Im Gerichtsverfahren kommen immer wieder folgende Aussagen vor: Hätte mir das jemand gesagt, so hätten wir anders entschieden …. Ja, wenn ich das gewusst hätte, ….. Nein, das hat mir niemand gesagt …. Darauf hat mich niemand hingewiesen….
Diese Prüf- und Warnpflicht beginnt bereits im Angebotsstadium. Aus juristischer Sicht handelt es sich um Verletzungen der allgemeinen Prüf-, und Warnpflicht. Im Prozessfalle dreht sich stets alles um die Beweisführung. Deswegen haben Sie als verlegendes Unternehmen die Verpflichtung (ON B 2110), das Vorgewerk abzunehmen (Prüf-, und Warnpflicht). Sollten Sie feststellen, dass das Anbringen der Paneele oder auch die Planung mancher Detaillösungen zu späteren Problemen führt, so sind Sie warn- und hinweispflichtig! Beginnen Sie Ihre Arbeiten erst, wenn alles geklärt und ein Protokoll darüber erstellt ist.
Warnen Sie stets schriftlich neben Telefax oder e-mail unbedingt mit eingeschriebenem Brief zur späteren Beweiswürdigung. Mündliche Aussagen sind zwar gültig, beweisbar sind sie später aber kaum.
Auszug aus der ÖNORM B 2110:
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In Ergänzung dazu gilt gemäß der ÖNORM B 2221 wie folgt: 5.3.2 Prüf- und Warnpflicht Ergänzend zu den Bestimmungen der ÖNORM B 2110 gilt: 5.3.2.1 Die Prüfung erstreckt sich unter Berücksichtigung der vorgesehenen Ausführungsart auf den vorhandenen Untergrund mit branchenüblichen, einfachen Methoden (zB Augenschein, Messen). Zu prüfen sind insbesondere: Gleichmäßigkeit hinsichtlich Art und Beschaffenheit; Längs- und Quergefälle; Flucht und Waagrechte an den Gesimsen und Traufenkanten; Vorhandensein und Lage von Zu- und Abluftöffnungen, 5.3.2.2 Eingehende technologische oder chemische Untersuchungen (zB konstruktiver Aufbau hinsichtlich Statik, Bauphysik, Korrosionsschutz und Haltbarkeit sowie deren Berechnung) gehören nicht zur Prüfpflicht des Auftragnehmers. 5.3.2.3 Hinzuweisen ist auf das allfällige Erfordernis einer Schneehaltevorrichtung.
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6.
Arbeitsvorbereitung
6.1
Verlegeplan: Vor Beginn der Arbeiten ist ein Verlegeplan mit Stückliste zu erstellen. Dazu werden Positionsnummern vergeben, welche sich im Plan, in den Stücklisten und möglichst am Packzettel des Paketes durchlaufend wiederfinden. Weiters ist vom erstellenden Techniker die Verlegerichtung der Paneele einzuzeichnen. Der Techniker erfragt zuvor die Hauptwetterrichtung beim Kunden und lässt sich dies bestätigen! Anhand der Verlegepläne verteilt der Vorarbeiter im Zuge des Abladens vom LKW die Pakete sinnvoll um das Gebäude, sofern dies möglich ist. Ändern Sie an ein und derselben Fassade niemals die Verlegerichtung. Im Streiflicht ergibt dies ein unterschiedliches Erscheinungsbild. Auf der nächsten Seite sehen Sie ein Muster für einen solchen Verlegeplan.
6.2
Stücklisten: Fertigen Sie Stücklisten an, welche unbedingt mit den Verlegeplänen korrespondieren und mit Positionsnummern versehen sind. So fallen Zuordnungen leichter und optimieren die Arbeitsprozesse. Bedenken Sie den Aufpreis für Unterlängenzuschnitte und überlegen Sie, ob es nicht klüger wäre mehrere Kurzlängen zusammenzufassen und selbst zu schneiden. Es ist bei Dachpaneelen aus Zeit- und Kostengründen klüger, Freischnitte für Querstoßüberlappungen und im Bereich der Traufe bei uns zu bestellen.
! Achtung: Bei Freischnitten müssen die Seiten Rechts oder Links angeben.
Entnehmen Sie genaueres dem Herstellerkatalog.
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Füllen Sie ein Bestellformular, wie beispielsweise das vorliegende vollständig aus:
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6.3
Befestigungsplan Erstellen Sie einen Befestigungsplan anhand der Sogwerte aus der von Ihnen erstellten Windlastberechnung. Damit die Monteure über diese Informationen auf der Baustelle verfügen, führen Sie unbedingt die Anzahl und Type der Befestigungsmittel in den Verlegeplänen an. Legen Sie die prüffähige statische Berechnung auf Verlangen der Bauherrschaft vor.
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7.
Umgang und Lagerung von Paneelen
7.1
Lagerung von Paneelpaketen Lagern Sie die Paneelpakte stets in Längsneigung, damit Niederschlagswasser ab-, und ausfließen kann. Längerfristige Lagerungen von Paneelpaketen im Freien erfordern eine Abdeckung mittels Textilplanen (keine Kunststoffplanen wegen Kondenswasserbildung unterhalb!). Sie ermöglichen ein rasches Ablüften der Pakete. Stehendes Wasser zwischen den Elementen ist unbedingt zu vermeiden. Selbst bei oberflächenveredelten Blechen können durch diesen Umstand auf Dauer Schäden (Flecken, Korrosion, Weißrost) entstehen! Zur Vermeidung von Druckstellen, dürfen keine Pakete übereinandergestapelt werden. Geöffnete Pakete sind gegen Abheben durch Sturm zu sichern (z. B. mittels Gurte, o.ä.). Zwischenlagerungen auf der Dachkonstruktion dürfen aus statischen Gründen nur über den Bindern erfolgen und niemals in Feldmitte der Pfetten! Stimmen Sie Ihr Vorhaben mit dem Errichter der Konstruktion, respektive der Bauleitung ab.
Beim Kranen verwenden Sie Kantenschutzwinkel unter den Hebegurten. Bei Paneellängen über 8 m ist eine Lasttraverse einzusetzen. Heben Sie jeweils nur ein Paneelpaket. Laden Sie mit dem Gabelstapler ab, so hat der Fahrer äußerst vorsichtig zu agieren. Stellen Sie den Gabelabstand so weit als möglich ein. Bei sehr langen Paneelen setzen Sie unter Umständen zwei Stapler ein.
Reinigung von Paneelen mit Polyesterbeschichtung: Verschmutzte Stellen an Paneeloberflächen sind mit viel Wasser und einer weichen Bürste zu reinigen. Es darf auch ein Hochdruckreiniger dazu verwendet werden, allerdings
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bis maximal 50 bar Druck und kaltem Wasser. Bei hartnäckigen Verschmutzungen darf PH-neutrales Reinigungsmittel in verdünnter Form zur Anwendung gebracht werden. Vereinzelt und sehr gefühlvoll dürfen schwerst entfernbare Flecken lokal mit Ethanol entfernt werden. Die Stellen aber unmittelbar nach der Anwendung mit Wasser abspülen. Säurehaltige und alkalische Reinigungsmittel sind für polyesterbeschichtete Paneeloberflächen nicht geeignet. 7.2
Ausbesserungen von Kratzern in der Oberfläche Geringfügige, durch den Transport oder Montage erfolgte Schäden an der Beschichtungsoberfläche können mittels eines kleinen Pinsels (Wasserfarbenpinsel) ausgebessert werden. Achten Sie aber darauf, dass Sie Farbe einkaufen, welche einschichtig auf verzinktem Untergrund verarbeitet werden kann und den selben RAL-Farbton aufweist, wie das Paneel. Schwierig sind Ausbesserungsarbeiten auf Metallicoberflächen, wie z.B.: Weißaluminium RAL 9006. Im Harz eingearbeitete Mikrometallpartikel aus Aluminiumstaub reflektieren in unterschiedlichen Winkeln Licht, wodurch dieser Effekt entsteht. Ausbesserungen sind hier natürlich schwer möglich.
7.3
Schutzfolie Die meisten Paneelhersteller walzen im Zuge der Konti – Produktion zum Schutze der Blechoberflächen selbstklebende Folien auf. Entfernen Sie diese Schutzfolien vor der Montage oder unmittelbar danach. Sind sie länger dem UV-Licht der Sonnenbestrahlung ausgesetzt, können sie kaum mehr entfernt werden!
7.4
Verlegung der Dachpaneele Es gibt am Markt für den Kraneinsatz verwendbare Hebevorrichtungen mit Vakuumpumpe und Saugteller, sowie mechanische Anschlagmittel, wie Hebezangen. Keinesfalls sollten Sie die Paneele an ungeschützte Kanten mit Gurten anheben, die Fälze werden dadurch deformiert und beschädigt. Achten Sie auf die richtige Wahl der Anschlagpunkte und den Schwerpunkt des Paneels um ein sicheres Verheben zu gewährleisten. Weiters ist auf einen optimalen Abstand der Hebepunkte zu achten, das Paneel könnte sonst knicken. Vakuumsauger haben Gummiteller, wodurch die Lackoberfläche des Bleches nicht beschädigt wird, bei mechanischen Vorrichtungen treffen Sie geeignete Schutzmaßnahmen. Achten Sie bei jedem Paneel auf einen exakten Sitz im Stoßbereich. Nach vollendeter Dachverlegung ist ein Richten nicht mehr möglich! Bei unender Stoßausbildung kommt es aufgrund des zu großen Spaltes
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und dadurch mangelhafter Pressung der eingebauten Dichtung zu Dampfdiffusion und Abtropfungen von Kondenswasser. Deswegen, stellen Sie während der Dachpaneelverlegung einen Fachmonteur in die Halle, um etwaige Spaltfehler sofort zu erkennen und darauf zu reagieren. Bei Arbeiten mit der Gefahr herabstürzender Teile besteht Helmtragepflicht! Es dürfen sich keine Personen im Gefahrenbereich aufhalten! Nicht unter hängende Lasten treten! Vacuumsauggeräte und mechanische Hebezangen gelten als Anschlagmittel im Sinne der Arbeitsmittelverordnung BGBL II 164 / 2000 und sind gemäß §8 AM-VO jährlich wiederkehrend prüfpflichtig durch eine dafür befugte Person – das Prüfbuch ist am Einsatzort für das Arbeitsinspektorat bereitszuhalten! 7.5
Die Länge Auf den modernen Kontianlagen ist die Produktion sehr langer Paneele (bis 18,0 m) möglich. Der Zuschnitt erfolgt gemäß Ihrer Stücklisten durch eine mitfahrende Säge (fliegende Säge) nach dem Ende des Reaktionstunnels. Meist werden unter 2,5 m Länge Unterlängenzuschläge berechnet. Dies deswegen, weil die fliegende Säge nach dem durchgeführten Schnitt sich im Eilgang rückstellt, während die Produktion aber kontinuierlich weiterläuft. Sind die Stücklängen so kurz, dass die Rückstellzeit der Säge länger als die Vorschubzeit der Anlage ist, werden mehrere Längen zusammengefasst, der laufenden Produktion entnommen und manuell zugeschnitten. Zu empfehlen ist die Montage extrem langer Paneele aus zweierlei Gründen nicht: • Gefahr der Beschädigung bei Transport und Montage aufgrund des schwierigen Handlings. • Längenänderung aufgrund Dilatation. Durch das Verschrauben mit den Wandriegeln, oder Dachpfetten werden die Paneele in dieser Lage geklemmt. Bei Änderung der Temperaturen ändert sich auch die Länge des Paneels und je länger selbiges ist, desto größer ist die Längendifferenz (das sogenannte Delta-L [∆-L]). Noch dazu kommt es zwischen äußerer und innerer Blechschale zum Bimetalleffekt, aufgrund unterschiedlicher Längenänderungen wegen Temperaturdifferenzen (Großen Einfluss darauf hat die Außenfarbe der Paneele). In der Folge können sich störende Spannungs- und Entspannungesgeräusche im Halleninneren bilden, wie auch Probleme in der Dichtheit und mit angebauten Bauelementen (Kantteilen,...) aufgrund der größeren Bewegungen auftreten.
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Besser hinsichtlich der Vermeidung späterer Reklamationen ist es, im Dachbereich Querstöße gemäß den Verlegungsrichtlinien und bei Horizontalverlegung von Wandod. Fassadenpaneelen in entsprechenden Abständen einen Stoß einzubauen. Die Fotos unten zeigen Faltenbildung an der Innenschale der Dachpaneele, Länge 16,7 m, PUR-Kernstärke 120 mm, einer beheizten Halle, Pfettenabstand ~ 4,0 m. Außenfarbe RAL 7016 (Farbgruppe III), Innentemperatur ~ 20°Celsius. Die Dehnung des Bleches der Paneelinnenschale ist bei sehr langen Paneelen in beheizten Hallen ebenso zu berücksichtigen.
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8.
Montage
8.1
Arbeitnehmerschutzbestimmungen Halten Sie stets die arbeitsrechtlichen Schutzbestimmungen ein. Bei der AUVA (Allgemeine Unfallverhütungsanstalt) erhalten Sie Broschüre Merkblatt 222 und kostenlose Informationen). www.auva.at • Schutznetz beim Verlegen von Dachpaneelen (ab 5,0 m Absturzhöhe) • Schutzgerüste mit Fangnetz im Bereich der Traufen und Ortgänge. • Standsichere Gerüste oder Arbeitsbühnen zur Montage von Wandpaneelen.
8.2
Augenscheinliche Überprüfung der Windriegel und Pfetten Es müssen keine eingehenden Untersuchungen durchgeführt werden. Dies ist in den Normen (ÖNORM B 2110, B 2221) auch nicht vorgesehen. Ihre Berufserfahrung sagt Ihnen, ob derartige Bauteile gefühlsmäßig richtig dimensioniert und vor allem ausreichend befestigt sind! Zu prüfen sind Ebenheit und Geradlinigkeit dieser für den Verarbeiter äußerst wichtigen Schnittstellen mit der Wasserwaage, Schnur, Latte, durchschauen zum Erkennen der Fluchtigkeit bei Säulen, Pfetten, Wandriegel, etc.. Vor allem überzeugen Sie sich bei Ihnen vorgegebenen Pfetten von der richtigen Auflagerbreite. Üblicherweise finden Sie diese im Katalog oder hinterfragen dies direkt beim Paneelhersteller.
8.3
Kontrollierter Ablauf von Regen- und Tauwasser Wasserleitbleche, montiert entlang der Traufe können zu Eisstau und in der Folge zum Überlaufen von Wasser durch die Paneellängsfälze und Querstöße führen. Attikaerhöhungen, anschließende Steildächer angebaute und höhere Hallen führen zu Schneeanhäufungen. Deswegen prüfen Sie neben den erhöhten Schneelasten in solchen Bereichen immer, ob der Tauwasserablauf stetig, überall und sicher gewährleistet ist. Gegebenenfalls müssen die Dachneigungen aus Punkt 4.10 wesentlich erhöht werden, damit der beschriebene Vorgang einwandfrei funktioniert. An dieser Stelle sei noch einmal angemerkt, dass Sandwichpaneeldächer, genau wie andere Dächer aus metallischen Werkstoffen regen-, aber nicht wasserdicht sind.
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8.4
Pfettenabstand und deren Höhenlage Überprüfen Sie vor Beginn der Verlegearbeiten den Abstand der Pfetten und vergleichen Sie noch einmal mit den Belastungstabellen des Paneelherstellers. Prüfen Sie weiters, ob ein gleichmäßiges, freies Durchbiegen aller Dachpaneele gewährleistet ist. Die zulässige Durchbiegung von f = L/200 darf nicht gesperrt werden, es sei denn, der maximale Stützabstand wird durch zusätzliche Pfetten halbiert. In diesem Fall ist der Durchhang vernachlässigbar gering. Zum Sonderfall wird das erste und letzte Paneel der Dachfläche. Tunlichst sollte vermieden werden, dass das Dachpaneel am Wandpaneel aufliegt, es soll die Differenzverformungen zwängungsfrei ausführen können. Innenseitig ist mit einer Dichtbandschlaufe winddicht abzudichten (siehe Dichtbänder). Das Ortgangsblech soll so ausgeführt werden, dass es diese Bewegungen zulässt. Bei dünneren Paneelen gleicht die Querverteilung einiges aus, wodurch in so einem Fall das Paneel auch am Wandpaneel der Giebelwand aufliegen kann.
8.5
Überprüfung der Fluchtigkeit von Wand- und Dachflächen Bei Paneelen haben Sie es mit in sich stabilen Bauverbundelementen zu tun. Ganz im Gegensatz zu Trapezblechen, können Sandwichpaneele Torsionskräfte dauerhaft nicht übertragen. Die Unterkonstruktion muss daher gut vorbereitet sein, dann steht einer problemlosen Montage der Elemente nichts mehr im Wege. Sollten Paneele mittels Schrauben an eine schlecht vorbereitete Unterkonstruktion montiert werden, so ist dieser Fehler im Streiflicht (Spiegelung und Schattenbildung durch Verdrehung des Paneels) sicher erkennbar und der Bauherr hat Reklamationsgründe.
8.6
Auswinkeln des Arbeitsbereiches Bevor Sie mit der Paneelmontage beginnen, winkeln Sie die Dachfläche aus und machen sich mit einer Farbschnur in entsprechenden Abständen Kontrollrisse. Prüfen Sie die Unterkonstruktion des vorhergehenden Unternehmers auf Rechtwinkelig- und Lotrechtigkeit, widrigenfalls es im Zuge der Paneelverlegung zu schwerwiegenden Problemen durch Plattenversatz kommen wird. Sie sind warn- u. hinweispflichtig, daher arbeiten Sie vorerst nicht weiter und klären die Situation mit dem Bauherrn oder Ihrem Auftraggeber eingehend und unverzüglich ab.
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8.7
Hauptwindrichtung Verlegen Sie die Paneele stets gegen die Hauptwindrichtung. Die Überlappung im Längsstoßbereich bildet dann Schutz vor dem Eindringen von Schlagregenwasser. Diese Regelung entstammt den Richtlinien für großflächige und überlappende Dacheindeckungsmaterialien.
8.8
Verheben der Paneele Sollte eine Montage mit Hand nicht möglich sein, so ist auch hier der Einsatz von geeigneten Anschlagmitteln für Kräne unter Einhaltung der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen möglich. Achten auf den Schutz der Blechoberflächen. Schäden sind nur sehr schwer reparabel.
8.9
Zuschneidarbeiten Der Einsatz von Winkelschleifern beim Zuschneiden von Paneelen ist nicht erlaubt. Bei geringen Ausschnitten, wo der Einsatz anderer Geräte nicht möglich ist, können Sie Einhandwinkelschleifer (1 mm Scheibe) mit Bedacht auf einen kontrollierten Funkenflug verwenden. Für Zu- oder Ausschnitte dürfen Winkelschleifer aber nicht verwendet werden. Sie bilden heiße Funken, welche sich in die Beschichtung der Blechoberfläche einbrennen und kaum mehr entfernbar sind. Die Folge sind unzählige Rostpunkte auf der Paneeloberfläche. Winkelschleifer verteilen aufgrund der hohen Schnittgeschwindigkeit das Schleifgut sehr großflächig. Verwenden Sie Handkreissägen mit hartmetallbestückten Sägeblättern oder speziell geeignete Kettensägen. Entfernen Sie die Schneidspäne unverzüglich von den Flächen, bei der ersten Feuchtigkeit rosten selbige an und verursachen ein ebensolches Schadensbild, wie bereits oben beschrieben. Nachfolgende Unternehmen haben die Oberflächen der Sandwichpaneele mit geeigneten Materialien vor Beschädigungen und Funkenflug zu schützen. Dies betrifft häufig Schlossereien bei der Herstellung von Rauchfangkehrerstegen oder Geländer infolge von Schweiß- und Schleifarbeiten, oder Haustechnikunternehmen bei ebensolchen Tätigkeiten und so weiter.
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Rostflecken durch Bohr- oder Schleifspäne sind später nur sehr schwer entfernbar.
! 8.10
Bohren Die
beim
Herstellen
von
Bohrungen
und
einbohren
von
sogenannten
Selbstschneidschrauben anfallenden Bohrspäne bilden, so sie nicht unverzüglich abgesaugt werden, Rostflecken auf der beschichteten Blechoberfläche. 8.11
Befestigen von Verkleidungsblechen Nieten lassen sich in der Gesamterstellung von Dach- und Fassadeflächen nicht vermeiden. Verwenden Sie am Dach stets spritzwasserdichte Nieten und nicht herkömmliche Blindnieten. Es sind beschichtete Aluminiumnieten zu verwenden. Achten Sie beim Einkauf der Nieten stets auf einen Edelstahlkerbstift. Die Beschichtung am Aluniet schützt gegen die elektrochemische Potenzialkorrosion. Dabei wird das unedlere Metall, gegenständlich blankes Aluminium vom edleren, also Stahl, elektrochemisch abgebaut. Der saure Regen als korrosives Medium reicht dazu völlig aus. In der Folge fallen die Nieten nach einigen Jahren aus den Bohrungen. Bei beschichteten Nieten gilt die Beschichtung als Isolator. Der Edelstahlkerbstift deswegen, um unsaubere Rostspuren aus dem Niet auf der Fassadenoberfläche auszuschließen. Der Markt bietet beschichtete Mehrbereichsnieten aus Aluminium mit Edelstahlkerbstift an – diese sind zu verwenden und haben auch eine bauaufsichtliche Zulassung.
8.12
Verwendung von dauerelastischen Dichtmassen Oftmals am Bau verpönt, ohne dauerelastischer Dichtmassen sind Anschlüsse von beschichteten Blechverkleidungen kaum herstellbar. Verwenden Sie aber moderne Hybriddichtmassen, welche eine starke Widerstandsfähigkeit gegen UV-Licht haben (z. B. Kleb & Dicht, Fa. Würth). Vermeidbare dauerelastische Fugen dem Bauherrn in weiterer Folge als Wartungsfugen anzulasten ist unzumutbar.
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Hier wurde außerordentlich mit dauerelastischem Dichtstoff hantiert. Ein derartiges Detail würde als mangelhaft gelten.
Die untere Abschlussleiste würde nicht lange funktionieren, durch die Vertikalspalten gelangt Wasser unterhalb der mit Dichtstoff zugeschmierten und beginnt zu rosten. Der Dichtstoff hält wegen des ungeschützten UV-Zuganges nicht lange. Der Bauschaden ist vorprogrammiert.
Achten Sie stets darauf, exakte Spenglerdetails herzustellen und greifen Sie so wenig wie möglich zum dauerelastischen Dichtstoff. Bevorzugen Sie Spenglerdetails gemäß den Fachregeln für Bauspenglerarbeiten und der ÖNORM B 2221. Wenn dauerelastische Dichtmassen verwendet werden, dann ist die Anschlussverblechung so herzustellen, dass der dauerelastische Dichtstoff vor UV-Licht geschützt ist. 8.13
Befestigungsmaterialien
8.13.1 Dachpaneele Befestigen Sie die Paneele ausschließlich durch die Hochsicke und niemals in der wasserführenden Ebene. Verwenden Sie stets die original vom Paneelhersteller oder Fachhandel zu beziehenden Befestigungskalotten. Sie verteilt die Anzugskraft der Schraube auf eine größere Fläche als etwa die Dichtscheibe dies kann. Durch die angete Form ist ein seitliches Ausweichen des Blechs im Bereich der Hochsicke bei angetem Anzugsdrehmoment nicht möglich. Weiters ist die Abdichtung gegen Wasser durch die aus Neoprene hergestellte Dichtung innerhalb der Kalotte aufgrund ihrer Größe wesentlich besser, als lediglich die Dichtscheibe mit 16 mm oder 22 mm Durchmesser. Als Stand der Technik ist wie folgt zu sehen: Gemäß Pkt. 2.2.2 der bauaufsichtlichen Zulassung Nummer Z-14.1-4 des deutschen Instituts für Bautechnik dürfen in frei bewitterten Bereichen ausschließlich nichtrostende Schrauben verwendet werden. Hingegen dürfen verzinkte Verbindungselemente aus (Kohlenstoff- bzw. Einsatz-) Stahl, (einsatz)gehärtet bzw. (einsatz)vergütet, nur dort verwendet werden, wo eine Befeuchtung des Verbindungsmittels nicht zu erwarten ist. Demnach sind Befestigungsschrauben für Dach- und Wandpaneele, sowie für
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Fassadenpaneele bei vertikaler Montage aus Edelstahl zu verwenden. Somit können verdeckt situierte Schrauben von Fassadenpaneelen bei horizontaler Montage, weil nicht direkt bewittert oder befeuchtet, aus verzinktem Stahl hergestellt sein.
Wie am Foto dargestellt, soll die Befestigung nicht erfolgen. Durch den Anpressdruck der Schraube wurde das Profil verformt. Die Stabilität ist nun nicht mehr gegeben und Einregnungen sind die Folge.
!
Der Systemschnitt links zeigt die richtige Befestigung eines Dachpaneels unter Verwendung einer Kalotte. Die Tiefsickenbefestigung entspricht nicht dem Stand der Technik.
!
Achten Sie auf das Systemfugenspaltmaß von 2 mm mit der Toleranz von +/- 2 mm. Dies ist zur Vermeidung von Kondenswasser absolut wichtig.
Bei Sturm und seinen böigen Winden wird durch wechselnden Winddruck und Sog wellenartig die Sandwichpaneelfläche in extremen Maß auf und ab bewegt. Die Tiefsicke gleicht einem ebenen Blech dünner Stärke und verfügt kaum über ein Widerstandsmoment. Lediglich der PUR-Schaumkern bietet Widerstand, damit die Dichtscheibe der Schraube presst. Beim Sturm gelangen nun enorme Kräfte von der Paneelaußenschale über Dichtscheibe und Schraube in die darunterliegende Pfette. Mangels Widerstandsmoment beginnt die Blechaußenschale des Paneels sich zu verformen oder reißt aus. Ist die Verformung plastisch, so ist an dieser Stelle mit Dichtheit nicht mehr zu rechnen.
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Fehler: Tiefsickenbefestigung – Blech gedellt und Schraube nicht mehr fest. Folge Wassereintritte an der gesamten Hallenfläche.
Fehler: Es wurden keine Kalotten verwendet. Mangels Dichtheit wurde mit Silikon nachgearbeitet.
Sparen Sie nicht an den erforderlichen Materialien, um ein mangelfreies Werk herstellen zu können. Bedenken Sie, dass Ihnen Mängel wesentlich mehr kosten, als das Material. Bei der Arbeitszeit ändert sich oft kaum etwas. Wenn Ihre Monteure aber zur Mängelbehebung fahren müssen, wird es sehr teuer. Mit einem solchen Vacuumtestgerät wird die Dichtheit von Schrauben und Nieten festgestellt.
Schraubenanzahl: Dach: Grundsätzlich ist entlang der Traufe und am First/Halbfirst jede Hochsicke fachgerecht zu schrauben. Auch die Ortgänge zählen zu den höchst belasteten Zonen des Dachs. Sie entnehmen die Windsoglasten der Berechnung und errechnen nun die erforderliche Schraubenanzahl in den jeweiligen Bereichen unter Berücksichtigung des Auszugwerts, der Schraubenkopfauslenkung und der Überknüpfung.
Auszugwert:
Dieser Wert hält die maximal zulässige Kraft fest, mit welcher die Schraube axial belastet werden darf.
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Schraubenkopfauslenkung: Wegen der relativ hohen Klemmlänge in Verbindung mit dem dünnen Schraubendurchmesser ist die maximale Biegung einer Schraube von Wichtigkeit. Speziell infolge von Wärmedehnungen der Paneelaußenschale beginnt natürlich auch der Schraubenkopf zu wandern. Dabei handelt es sich um die Schraubenkopfauslenkung. Überknüpfung:
Hierbei handelt es sich um jene Kraft, welche bei einer bestimmten Blechdicke der Paneelaußenschale in Rechnung gestellt werden darf. Dies hat auch mit dem Durchmesser der verwendeten Scheibe zu tun. Es handelt sich sozusagen um die Querkrafteinleitung vom Paneel in die Scheibe der Schraube. Falls dieser Wert zu gering angesetzt wird, reißt das Blech des Paneels aus, die Schraube bleibt zwar unbeschädigt im Dach-, od. Wandriegel, ein Bauteilversagen ist aber dennoch gegeben.
Verwenden Sie ausschließlich Befestigungsschrauben für Sandwichpaneele mit Kalotten. Die Befestigung von Dachpaneelen ohne Kalotten entspricht nicht dem Stand der Technik. Sämtliche Werte erhalten Sie von Ihrem Schraubenfachhändler. 8.13.2 Wand Für Wandpaneele ist bei der Berechnung der zu erwartenden Lasten gleich vorzugehen, wie bei Dachpaneelen. Die Schraubenanzahl ist zu ermitteln und die enden Schrauben unter Berücksichtigung der drei oben angeführten mechanischen Werte auszuwählen. Nun sind von verschiedenen Paneelherstellern sogenannte Lastverteilplatten für die Befestigung von Fassadenpaneelen erhältlich. Sie bewirken eine wesentlich größere Fläche, zur Verteilung der Lasten in den Paneelen. Durch diese größere Fläche werden Eindellungen, welche später den Fassaden ein unsauberes Erscheinungsbild ergeben, bei sachgemäßem Einbau vermieden. Trotz der Verwendung dieser Platten sind die angreifenden Sogkräfte gleich, es wird der Überknüpfungswert aufgrund der höheren Fläche verbessert. Die erforderliche Anzahl von Schrauben kann durch den Wegfall des niedrigen Wertes aus der Überknüpfung geringer werden.
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Dichtband Dichtband Lastverteilplatte Sandwichpaneel
Ohne Verwendung von Lastverteilplatten ist ein Randabstand von 35 mm von der Paneelendkante bis Achse erster Schraube einzuhalten. Dies gilt für Wand-, wie auch Fassadenpaneele. Mit Platte kann der Randabstand geringer, aber nicht kleiner als 15 mm sein. 8.14 Welches Material der Schrauben In Ermangelung einer Österreichischen Zulassung ist die unseres Nachbarlandes Deutschland sinngemäß anzuwenden. Diese stellt somit den Stand der Technik dar. Gemäß dem deutschen Institut für Bautechnik gilt gemäß Bescheid vom 25.07.1990 wie folgt: Der Korrosionsschutz der Verbindungselemente ist durch Verzinkung, Beschichtung oder durch Wahl eines korrosionsbeständigen Werkstoffes dem erforderlichen Korrosionsschutz der zu verbindenden Bauteile anzuen. Verbindungselemente, die (ganz oder teilweise) überwiegend der Außenluft ausgesetzt sind, müssen aus nichtrostendem Werkstoff bestehen. Verzinkte Verbindungselemente aus (Kohlenstoff- bzw. Einsatz-) Stahl, (einsatz) gehärtet bzw. (einsatz)vergütet, dürfen nur dort verwendet werden, wo eine Befeuchtung des Verbindungselementes nicht zu erwarten ist (im allgemeinen gilt dies für die Innenschalen zweischaliger, wärmegedämmter Dach- oder Wandkonstruktionen bei trockenen, überwiegend geschlossenen Räumen sowie für einschalige, unbelüftete Dachkonstruktionen mit oberseitiger Wärmedämmung bzw. Deckensysteme mit nicht ausgefüllten Profilrippen über trockenen, überwiegend geschlossenen Räumen).
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Einbauvorschriften: In Holzkonstruktionen: Beim Einbau der für die Anwendung auf Holzunterkonstruktionen zugelassenen Schrauben, ausgenommen bei Bohrschrauben, sind die zu verbindenden Teile I und II jeweils beide mit Ø 4,8 mm (abhängig vom Außengewindedurchmesser) vorzubohren. Die Mindesteinschraubtiefe beträgt 10 bis 12 mal den Schraubenaußendurchmesser, sofern die Zulassung des Schraubenherstellers nichts anderes aussagt. Beispielsweise Ø 6,3 mm x 12 = 75,6 mm. Dabei gilt in Leimholz 10 und in Massivholz 12 x der Schraubenaußendurchmesser. In Stahlkonstruktionen: Schrauben sind bei Stahlkonstruktionen mit ihrem zylindrischen Gewindeteil - bei Dicken des Bauteils II bis zu 6 mm voll, - bei größeren Dicken des Bauteils II mindestens mit 6 mm Länge einzuschrauben. Dabei ist die Verwendung von Schlagschraubern unzulässig. Schrauben in planmäßig kraftübertragenden Verbindungen, die bereits belastet worden sind, dürfen nur gegen gewindeformende Schrauben mit größerem Durchmesser ausgetauscht werden, wobei das Loch für die dickere Schraube end aufzubohren ist. In Beton: Für Befestigungen in Beton sind Nylondübel mit Edelstahlschrauben zu verwenden. Die Einbauvorschriften Ihres Lieferanten, sowie die Auszugwerte sind zu beachten. Bedenken Sie, dass die Auszugwerte im Vergleich zu den anderen beiden Befestigungsarten eher gering sind und Sie umso mehr Schrauben brauchen. Meist werden die Auszugwerte in gerissenem Beton angegeben, weswegen der Wert niedrig ist. Unter gerissenem Beton ist die armierte Zugseite von Stahlbetonteilen zu verstehen. Trotzdem dürfen Sie die angeführten Werte bei Ihrer Schraubenberechnung nicht überschreiten. Im Schadensfalle würde der Hersteller nicht Gewähr leisten und die Versicherung nicht bezahlen. 8.15
Feststellung des Auszugwertes von Befestigungen in Beton am Objekt Es ist aber möglich gemäß ÖNORM B 6124 den Auszugwert am Objekt festzustellen. Sie dürfen dann mit den, im Objektversuch ermittelten Daten Ihre benötigte Schraubenanzahl festlegen. Bei diesem Versuch ist an 15 unterschiedlichen Positionen am Objekt jeweils ein Origalbefestigungselement zu setzen. Mit einem speziellen, geeichten Auszuggerät werden nun die einzelnen Werte ermittelt.
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Aus der Summe der fünf kleinsten Werte ist der Durchschnitt zu bilden und durch den nationalen Sicherheitsbeiwert γ = 4 zu teilen. Das Ergebnis kann von Ihnen dann zur Ermittlung der erforderlichen Schraubenanzahl in Rechnung gestellt werden. Beachten Sie immer das richtige Anzugsdrehmoment und behalten Sie es während der Verlegearbeiten stets im Auge. Das Drehmoment können Sie bei den gängigsten Elektrohandschraubmaschinen einstellen. An Fassaden verwenden Sie Schraubmaschinen mit Tiefenanschlag, um später unschöne Dellen zu vermeiden. Eine diesbezügliche Regelung wird sich in Kürze in der ÖNORM B 3419 finden. Ist davon auszugehen, dass im Objekt chlorhältige Dämpfe (Hallenbad,...), Beizdämpfe (Salzsäure in Verzinkereien,...) oder sonstige Chemikaliendämpfe vorherrschen, so sind spezielle Edelstahlschrauben zu verwenden. Sie gibt es in den Qualitäten 1.4571 (A 4). In Ihrer Kalkulation müssen Sie gegebenenfalls die relativ hohen Preise solcher Spezialschrauben berücksichtigen. 8.16 Befestigung an der Unterkonstruktion Die Art und Länge der Schrauben für die Paneelbefestigung an der Unterkonstruktion richtet sich nach den jeweiligen Anforderungen, ob Holz oder Stahlkonstruktion und natürlich der Paneeldicke. Der Mindestdurchmesser liegt bei 5,5 bzw. 6,3 mm. Bei Dachpaneelen sind ende Kalotten mit eingearbeiteter Neoprenedichtung und seitlicher Verstärkungssicke zu verwenden. Schrauben in ausreichender Länge mit Dichtscheibe und einer EPDM-Dichtung. Beachten Sie, dass Schrauben in Holzkonstruktionen, insbesondere im Dachbereich nach etwa 1–2 Jahren im Regelfall einmalig nachzuziehen sind. 8.17
Sichtbare Befestigung - Stützgewindeschrauben Bei Wandpaneelen sind Schrauben mit Stützgewinde einzusetzen. Verwenden Sie Schraubmaschinen mit Tiefenanschlag. So Vermeiden Sie Dellen beim Eindrehen der Schrauben. Achten Sie auf einen guten Sitz der Scheibe, verbunden mit der erforderlichen Pressung der EPDM-Dichtung.
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8.18
Längsstöße Hierfür sind Selbstbohrschrauben mit reduzierter Bohrspitze und Dichtscheibe aus EPDM erhältlich. Der Schraubabstand liegt zwischen 300 und 400 mm. Die Längsstoßverschraubung ist für die Dichtheit der Halle unverzichtbar. Auch hier sind gemäß dem deutschen Institut für Bautechnik ausschließlich Edelstahlschrauben zu verwenden. Am Markt sind solche Schrauben mit Gewindehinterschnitt erhältlich. Entgegen herkömmlicher Schrauben, sollen diese kurz überdreht werden. Durch den Hinterschnitt werden die Bleche aneinandergeklemmt, die Schraube sitzt dann perfekt. Zum Ausdrehen muss die Schraube aber kurz angehoben werden.
8.19
Fehlbohrungen (Reparaturschrauben) Es kommt schon mal vor, dass es Fehlbohrungen durch Montagefehler gibt. Diese können mittels sogenannter Reparaturschrauben verschlossen werden. Es handelt sich dabei um Schrauben dickeren Kerndurchmessers und großer Dichtscheibe mit EPDM-Dichtung.
8.20 Vertikal- oder Horizontalverlegung von Wandpaneelen Wand, wie auch Fassadenpaneele können sowohl vertikal, wie auch horizontal verlegt werden. In beiden Fällen beachten Sie jedoch bitte die Tabelle der Stützabstände und die Windlasten. Bedenken Sie, dass auch für Halleninnenwände Windlasten anzusetzen sind. Bei horizontaler Verlegung ist jede Horizontalstoßfuge der Paneele unterhalb des Lisenenprofils mit einem dauerelastischen Hybriddichtstoff abzudichten. Bei vertikalen Verlegung ist auf die Hauptwetterrichtung zu achten und das Außenblech muss frei dilatieren können. 8.21
Bimetall-Effekt Die äußeren, wie auch die inneren Bleche von Sandwichpaneelen sind stark differenten Temperaturen ausgesetzt und unterliegen unterschiedlichen Längendehnungen (Dilatationen). Der Bimetall-Effekt wird wesentlich verstärkt, wenn die Außenfarbe dunkel ist. Beachten Sie die Einteilung der Farbgruppen (1 bis 3). Biegungen der Paneele zwischen den Befestigungspunkten sind normal und bewegen sich je nach Stützweite bis zu 60 mm in Paneelmitte. Sperren Sie durch weitere Befestigungen diese Dehnungen nicht ein, ansonsten bekommt die Paneelaußenschale irreparable Falten.
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Brandübergriff im Deckenbereich: Werden Mineralwollepaneele an mehrgeschossigen Gebäuden zur Verhinderung des Brandüberschlags von einem Geschoss zum nächsten als Gebäudehülle montiert, so sind im Deckenbereich vor der Paneelmontage hochdehnbare Fugenbänder aus feuerbeständigem Polyurethanschaum (z. B.: Würth Fugensystem L), respektive Blähgrafitbänder einzubauen. Aufgrund der diesbezüglichen Komplexität finden Sie mehr darüber unter www.wuerth.de/brandschutz. Informieren Sie sich im Bedarfsfall beim autorisierten Fachhändler. Diese Maßnahme steht im Zusammenhang mit dem Bimetall Effekt, weil bei Sonneneinstrahlung ein unverschlossener Luftspalt zwischen den Geschossen je nach Stützweite zwischen 20 und 60 mm entstehen würde. 8.22
Knackgeräusche Durch unterschiedliche Temperaturen kommt es zu Verspannungen und Entspannungen zwischen Paneelen und Auflagerprofilen, sowie zwischen den Paneelen selbst. Die Folge sind Knackgeräusche (Bewegungsgeräusche) im Gebäudeinneren. Solche Geräusche im geringen Umfang sind normal und bilden keinen Grund zur Beanstandung. Eine genaue Quantifizierung des Toleranzfeldes gibt es dafür nicht. Werden Paneele im Bürooder Wohnhausbau eingesetzt, so ist zwischen Paneel und Pfette, resp. Wandriegel ein Trennwandband der Typen 1 oder 2, welches in verschiedenen Breiten erhältlich ist, zur Schalldämmung einzubauen. Wichtig dabei ist, dass die gesamte Auflagerbreite auf ganzer Länge mit dem Band versehen wird. (Schallentkoppelung)
8.23
Asphaltierungsarbeiten innerhalb der Halle Bituminöser Asphalt wird in der Regel mit einer Temperatur von 160°Celsius und Gussasphalt mit 220–240°Celsius eingebaut. Sollten Sie Kenntnis aus Plänen, Besprechungen, etc. darüber erlangen, dass als Bodenbelag eines der oben angeführten Materialien eingebaut werden soll, kommen Sie unverzüglich Ihrer Warnpflicht nach. Es ist darauf zu achten, dass speziell im Sommer sämtliche Fenster und Tore des Gebäudes auch nach dem Fertigstellen der Asphaltierungsarbeiten bis zur Erkaltung des Mediums geöffnet bleiben. Die Temperatur verharrt ansonsten unter den Dachpaneelen. Weil das innere Blech (Untergurt) zwischen den Befestigungen an den Pfetten in der Dehnung gesperrt ist, kommt es zu Faltenbildungen an den
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Paneelunterseiten! Bereits an mehreren Objekten konnten derartige Auswirkungen festgestellt werden. Es ist zwar die Tragfähigkeit der Paneele nicht eingeschränkt, ein optischer Mangel ist aber zweifellos vorhanden.
Ein Tag nach dem Einbau einer bituminösen Asphaltierung
8.24
Ein Tag nach dem Einbau von Gussasphalt
Verwendung von PUR-Pistolenschaum Vor dem Anbringen von Verkleidungsblechen sind die Fugen mit PUR-Pistolenschaum zu füllen. Beachten Sie aber, dass PUR-Pistolenschaum, wie auch Dosenschaum nicht dampfdicht sind! PUR-Pistolenschaum ist auf, mit Wasser zu benetzenden Paneelschaumflanken aufzubringen, widrigenfalls eine flankenver-bindende Haftung nicht gegeben ist. Auch nach dem Einbau des PUR-Ortschaumes ist die Oberfläche mit Wasser zu benetzen. Achten Sie darauf, dass überschüssiger oder abtropfender Schaum nicht auf die fertige Oberfläche der Paneele gelangt. Restlos sind die Flecken später nur sehr schwer entfernbar. Wenn, dann muss der Schaum sofort entfernt werden.
8.25 Allgemeines zu Traufenbereich und Rinnen Beachten Sie beim Montieren von Hängerinnen stets, dass die vordere Kante tiefer liegt, als die hintere (siehe dazu ÖNORM B 2221 als Werkvertragsnorm für Spenglerarbeiten). Um die Wärmebrücke zu unterbrechen ist das untere Blech des auskragenden Dachpaneels durch den thermischen Schnitt gegebenenfalls zu trennen. Diesen Unterbrechungsschnitt in der Schnittbreite der Handkreissäge und mit einer maximalen Schnitttiefe von 4–5 mm führen Sie am idealsten im Bereich des äußeren Drittels des aufgehenden Wandpaneels aus. Die inneren Falzstege bleiben nach Ausführung des Schnittes aus Stabilisierungsgründen stehen. Beachten Sie jedoch, dass durch diesen Schnitt die statische Tragfähigkeit des Paneels beeinträchtigt wird. So wird zum Beispiel ein frei auskragendes Dachpaneel mit 300 mm problemlos möglich sein, über 600 mm kann es, je nach Paneelstärke, schon problematisch werden.
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Ist die Paneelauskragung größer als dem Paneel zumutbar, so ist in der Dachrandnähe eine weitere Pfette zu setzen. Der Traufenfreischnitt ist bei Mineralwollepaneelen zwingend auszuführen und bei PU-Paneelen höchst zu empfehlen. Dies deswegen, weil manche Paneelhersteller irreführend damit werben, ihre Paneele bräuchten keinen Traufenfreischnitt. Faktum ist, dass es eine hundertprozentige Verklebung zwischen Schaum und Blech nicht gibt. Es verbleiben enge Lufträume, welche sich infolge von Kapillarwirkung mit Wasser füllen und nur schwer wieder austrocknen. An der Rückseite sind die Bleche nur sendzimirverzinkt (~8 µm) und schutzlackiert (~5 µm). Die Bleche beginnen entlang den Traufenkanten von innen nach außen innerhalb kurzer Zeit zu korrodieren, was später zu irreparablen Schäden führt.
Kapillarwasser hat bereits begonnen, das Paneel zu zerstören
!
Moosbewuchs an der Schaumoberfläche, Feuchtmilieu bringt die Bleche zum Korrodieren.
8.26 Vermeidung von Wärmebrücken Gemäß OIB Richtlinie 6 sind Gebäude bei Neubau und umfassender Sanierung so zu planen und auszuführen, dass Wärmebrücken möglichst minimiert werden. Für den Paneelbau bedeutet dies, dass in Eckbereichen eines der Paneelinnenbleche auf Wanddicke zu entfernen, oder ein Gehrungsstoß herzustellen ist. Ein einzuplanender Spalt ist mit PUR-Ortschaum auf mit Wasser benetzter Oberfläche zu füllen. Innenseitig sind Dichtbänder vom Typ 3 so einzubauen, dass die Dampfdiffusion möglichst gering und fernab der kritischen Zonen gehalten wird. Achten Sie wegen des erforderlichen Anpressdrucks der Dichtbänder des Typs 3 auf einen maximalen Schraubenabstand von 700 – 800 mm! An auskragenden Paneelteilen von Dächern und Wänden ist ein thermischer Schnitt zur Vermeidung der Wärmebrücke je nach energietechnischer Anforderung herzustellen. Beachten Sie hier aber die verminderte Tragfähigkeit bei frei auskragenden Bauteilen,
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dies gilt insbesondere bei Mineralwollepaneelen, wo auch die Fuge des thermischen Schnittes mit einem Abdichtband der Typen 6, 7 oder 8 zu verschließen ist. Die Schnitttiefe des thermischen Schnitts liegt zwischen 5–6 mm, der gefalzte Steg der Innenblechschale darf nicht vollständig durchtrennt werden. Tor-, Tür-, und Fensterleibungen sind mit Polyurethanschaum, Styropor oder Styrodur entsprechend artengleich zu dämmen und die Anschlussfugen mit den Dichtbändern der Typen 7 und 8 sinnvoll abzudichten. Bei den Paneelzuschnitten und Herstellung der Verblechungen ist auf die Vermeidung von Wärmebrücken zu achten. Bei Mineralwollepaneelen ist als Fugenfüllstoff ausschließlich Steinwolle wegen des Flammpunktes von mehr als 1000°Celsius aus brandschutztechnischen Gründen zulässig. 8.27
Thermischer Schnitt Diese Durchtrennung der inneren Paneelblechschale dient zur Unterbrechung der Wärmebrücke und somit der Vermeidung von Kondenswasserbildung infolge der Taupunktverlagerung. Errichten Sie eine unbeheizte Halle, so kann in Rücksprache mit dem Bauherrn auf diese Maßnahme verzichtet werden (OIB – Richtlinie 6, weil kein konditioniertes Gebäude). Jede beheizte Halle gilt als „Nicht-Wohngebäude“ im Sinne der OIB Richtlinie 6, der Kategorien 1 bis 12 und es sind diese thermischen Maßnahmen je nach energietechnischer Anforderung zu ergreifen.
Beachten Sie die Tragfähigkeitsver!
minderung des auskragenden Paneelteiles durch den Trennschnitt. Am Bild links sehen Sie beispielhaft, wie ein solcher Trennschnitt angeordnet sein soll. Alle innenliegenden Dichtungen sind geschlossenzellig, bzw. dampfdicht und alle außenliegenden Ab-
Maximale Schnittiefe 4–5 mm, der Steg bleibt stehen!
- 70 -
dichtungen offenzellig herzustellen.
WIESINGER ---------------------------- Engineering
8.28
Verwendung von Dichtbändern Wie bereits in den ersten Seiten zum Thema Energieausweis und OIB Richtlinie 6, Pkt. 7.2.1 ist die bestmögliche Abdichtung des Gebäudes anzustreben. Dazu ist die artgerechte Verwendung der Dichtbänder im Bereich der vom Verleger herzustellen Anschlüsse von höchster Bedeutung. Der Energieausweis für das Gebäude ist von einer dafür befugten Person (Energietechniker) auszustellen. Dabei handelt es sich um einschlägige Zivilingenieure, Ingenieurbüros oder akkreditierte Anstalten. Die Richtlinie besagt unter Punkt 7.2, dass die Gebäudehülle beim Neubau dauerhaft luft-, und winddicht ausgeführt sein muss. Die Luftwechselrate n50 – gemessen bei 50 Pascal Druckdifferenz (dies entspricht 5 kg/m² Wandfläche) zwischen innen und außen, gemittelt über Unter- und Überdruck und bei geschlossener Ab-, und Zuluftöffnungen – darf den Wert 3 pro Stunde nicht überschreiten. Wird eine mechanisch betriebene Lüftungsanlage mit oder ohne Wärmerückgewinnung eingebaut, darf die Luftwechselrate n50 den Wert 1,5 pro Stunde nicht überschreiten. Bei Nicht-Wohngebäuden der Gebäudekategorie 1 bis 11 gemäß Punkt 2.2.2 bezieht sich die Anforderung auf die gesamte Gebäudehülle. Im Klartext bedeutet dies für den Paneelverleger, dass beheizte Hallen in den Bundesländern in welchen die OIB Richtlinie 6 in Kraft ist (siehe dazu www.oib.or.at) luft-, und winddicht herzustellen sind. Dies ist nur durch Verwendung geeigneter Dichtbänder möglich. Es gilt zu unterscheiden zwischen: Innenliegende Abdichtung: Geschlossenzellige und dampfdiffusionsdichte Dichtbänder. Außenliegende Abdichtung: Offenzellige und diffusionsoffene Dichtbänder.
Deswegen noch einmal folgender unumstößlicher Grundsatz: !
Vom Halleninneren zur Paneelinnenschale ist vom Verleger so dicht als möglich und von der Paneelaußenschale so dicht als nötig abzudichten.
! Sinngemäß sind die Dichtbänder nun einzusetzen. Beachten Sie, dass mit zunehmender Gebäudehöhe auch der Dampfdruck zunimmt und deswegen angete Dichtbänder zu verwenden sind. Auf der Seite 74 ist eine Tabelle mit Dichtbändern abgebildet, welche in der Praxis erprobt und im Fachhandel erhältlich sind. Die Anschlussdetails sind im Regelfall
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vom Techniker des montierenden Unternehmens, der als Fachmann gilt, am Stand der Technik, also nunmehr entsprechend der OIB Richtlinie 6 und den Fachregeln für Bauspenglerarbeiten und der ÖNORM B 2221 herzustellen. Sämtliche in diesem Werk angeführten Dichtbandtypen beziehen sich auf die umseitige Tabelle und finden sich dort wieder. Am Bild rechts ist die Vertikalfuge einer horizontal montierten Sandwichpaneelfassade zu sehen. Das Foto entstand nach der Demontage des Lisenenabdeckprofils. Bei dem Objekt handelt es sich um eine Schlosserei, es wurden bei der Montage keine, bzw. falsche Dichtbänder eingebaut. Bei den am Foto erkennbaren Schmutzfahnen handelt es sich um Ablagerungen des Schweißrauchs, welcher mangels effizienter Abdichtung aufgrund des Druckunterschiedes durch die Stoßfuge nach außen drang. Der Schweißrauch machte hier sichtbar, was bei den meisten bislang errichteten Gebäuden aufgrund unsachgemäßer Verarbeitung an Energie verloren geht. Nach den nunmehrigen gesetzlichen Regelungen nach OIB 6 darf so etwas nicht mehr vorkommen. Diese Gebäudehülle würde den „Blower-Door“-Test nicht bestehen. 8.29
„Blower-Door“-Test Zur Feststellung der Luft- und Winddichtheit eines Gebäudes, respektive der Gebäudehülle kann vor der Ausstellung des Energieausweises gemäß OIB Richtlinie 6 ein sogenannter „Blower-Door“-Test durchgeführt werden. Ob dieser Test zur Ausstellung des Energieausweises erforderlich ist, liegt an der Nutzung des Gebäudes. So wird beispielsweise die Gebäudehülle eines Gastronomieunternehmens „Blower-Door-Test“ pflichtig sein, die Hülle eines Produktionsbetriebs hingegen noch nicht. In diesem Fall beschränkt sich der Energieausweis derzeit noch auf die Angabe des Gesamt U-Werts der Gebäudehülle. Beim Blower-Door-Test werden alle Öffnungen des Gebäudes geschlossen und mit einem speziell für diese Zwecke hergestellten, drehzahlregelbaren Ventilator eine definierte Druckdifferenz zur Außenluft erzeugt. Der Ventilator wird in einen Tür-
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oder Fensterrahmen eingebaut und fördert einen Volumenstrom, der genauso groß ist wie der Gesamtvolumenstrom durch alle Leckagen. Auf diese Weise erhält man ein Maß für die Luftdurchlässigkeit/Luftdichtheit der gesamten Gebäudehülle.
! !
- 73 -
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Eigenschaften
Einsatz
0875 111x320
Zum Beispiel: Würth Art. Nr.:
Imprägnierung
Material
Zellenaufbau
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0875 208
Dichtband DibaPaneel
Typ 3
geschlossenzellig
ja
nein
ja
gut
30-95 x 3 mm
ja
gut
20 x 3 mm
1,7
anthrazit
Bruchdehnung
Farbe
Lagerfähigkeit
WIESINGER ---------------------------- Engineering
---
2 Jahre
anthrazit
---
---
0,72 g/m"/24h
nein
---
---
ja
-40°C bis +100°C
keine
-50°C bis +80°C -40°C bis +80°C
+5°C bis +30°C
keine
+5°C bis +30°C
45 kg/m!
2 Jahre
anthrazit
min. 150 %
20 x 8 mm
gut
ja
ja
nein
keine
sehr gering
Dampfbremse
+5°C bis +30°C
95 - 125 kg/m!
B2
29 kg/m!
B3
Rohdichte Verarbeitungstemperatur Temperaturbeständigkeit Wasserdampfdiffusion Wasserdampfdurchlässigkeit Wärmeleitfähigkeit Fugendurchlässigkeit Schlagregendicht Witterungsbeständigkeit Verträglichkeit mit Baustoffen Dimensionen in mm
nin. 150 kPa
---
---
Brandverhalten
B1 längs 325 kpa quer 220 kpa B1
---
0875 620x ….
Alu Butyl
Typ 5
Typ 7
0875 625x ….
0875 ….
Flexibles Butylband m. Dichtband innen Vlieskaschierung
Typ 6
0875 ……
Dichtband außen
Typ 8
offenzellig
2 Jahre
grau
---
unterschiedlich
gut
ja
ja
ja
0,05 W/mK
1 Jahr
silber
---
40 - 100 mm
gut
ja
ja
nein
gering
---
Dampfsperre
---
-40°C bis +80°C
DIN
! " 100 18542
+5°C bis +40°C
1,58 g/cm!
---
---
---
---
-30°C bis +90°C
ab +5°C trocken
B1
---
AcrylatpolymerDispersion ---
Butyl mit Alukaschierung
diiffusions- u. gasdicht
---
---
---
---
---
---
+5°C bis +50°C
B2
---
---
---
+5°C bis +50°C
B2
---
Polyester mit Butylklebestreifen
Vliesträger mit dampfdichter Zwischeneinlage ---
einseitig diffusionsoffen
beidseitig diffusionsdicht
+5°C bis +40°C
---
---
---
---
1 Jahr
grau
---
50 - 150 mm
gut
ja
ja
nein
sd 1500m (diffusionsdicht) keine
Dampfsperre
---
---
1 Jahr
weiß
---
70 - 150 mm
gut
nein
keine
! = 150000
Dampfbremse
---
1 Jahr
grau / weiß
---
50 - 150 mm
gut
ja
ja (> 600 Pa)
ja
! = 90 (sd > 0,5m) gering
1 Jahr
grau / weiss
---
Kartusche
gut
ja
nein
gering
---
Dampfbremse
---
schwarz
---
150 - 1000 mm
gut
ja
ja
nein
gering
---
Dampfbremse
-5°C bis +30°C
---
---
---
---
---
Bitumen
diffusionsdicht
allgemeine Bauwerksabdichtungen außen, wie auch innenseitig geeignet
Verkleben von Bändern der Typen 7 und 8. Bänder untereinander oder auch mit anderen Baustoffen diffusionsdicht
0875 630x …..
Bitu - Roll
Typ 10
0893 …..
Uni Folienkleber
Typ 9
-40°C bis +80°C -40°C bis +100°C -40°C bis +100°C -30°C bis +70°C
+5°C bis +40°C
B2
---
Butyl mit Kautschuk
diiffusionsdicht
Abdichtung von Anschlüsse Wandanschlußdicht Anschlußfugen, Stoßfugenabdicht außen, Stoßfugenabdicht Wand, Dach und ungen, dichte ungen diffusionsoffen, ungen innenseitig AnschlußkonAnschlüsse außenseitig schlagregendicht struktionen
0875 021 x….
VKP Plus 600
Typ 4
Poly-Vinylchlorid- PolyurethanSchaumstoff schaum
geschlossenzellig
370 kPa
---
---
PE-Schaumstoff PE Schaumstoff
geschlossenzellig
Zugfestigkeit
Baustoffklasse
1894 …..
Trennwandband
Typ 2
Kontaktdichtband Schallentkopp- Schallentkopp- halleninnenseitig lung, thermische lung, thermische zwischen Paneel und UnterkonTrennung Trennung struktion
Distanzband
Typ 1
Bezeichnung
!
9.
Konstruktionen mit Stahlsandwichelementen – Details
In der Planung von Detaillösungen sind folgende 5 Grundregeln einzuhalten: • Luft- und Winddichtheit (Bei konditionierten Gebäuden) • Wärmebrückenfreiheit (so gut wie möglich) • Schlagregendichtheit • Optisch gutes Aussehen • Sturmsichere Befestigung mit nachhaltigen Befestigungselementen
9.1
Querstoß Das obere Paneel ist auf eine Länge von mindestens 200 mm freizuschneiden. Der Schaum, beziehungsweise die Mineralwolle ist in diesem Bereich säuberlich zu entfernen. Bringen Sie an der Stirnseite des Querstoßes einen Streifen (Estrichrandstreifen) in der Stärke des Paneelkernes ein. Unterfuttern Sie auf der gegenständlichen Pfette das firstseitige Paneel mit einem durchlaufenden Distanzstreifen (Gummi) von mindestens 4 mm. Dadurch entsteht ein derart großer Spalt, wo das kapillare Einsaugen von Wasser nicht möglich ist. Auch in den Spalt geratenes Regenwasser kann wieder auslaufen, die Stelle kann austrocknen. Kleben Sie im Stoßinneren zweireihig jeweils ein Dichtband vom Typ 4 mit einer Breite von mindestens 15 mm. Wegen der gegenläufigen Längendehnung in Folge der thermischen Einwirkung dürfen die Deckschalen des oberen und unteren Dachpaneels keinesfalls miteinander verschraubt werden. Aufgrund der Längendifferenzen würden sich bereits im ersten Jahr undichte Langlöcher ergeben und die Schrauben ausfallen. Die Tiefsicken dürfen keinesfalls verschraubt werden. Achten Sie darauf, dass die Bleche durch die eingelegten Dichtbänder unter keinen Umständen miteinander kontaktieren. Durch die Kapillarwirkung würde Wasser in den Spalt gesaugt, wodurch es zu Undichtheiten im Querstoßbereich und zur Korrosion der Bleche innerhalb des Querstoßes kommt. Auf der nächsten Seite ist ein Schnitt durch einen Querstoß abgebildet.
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
Der Querstoß darf ausschließlich oberhalb einer Pfette ausgeführt werden!
!
!
FALSCH: Am Foto sehen Sie auslaufende Rostspuren aus dem Querstoß, weil nur ein Dichtband eingelegt wurde und die Bleche aneinander kontaktieren. So kann die Kapillarwirkung sich gut entfalten. Weiters wurden keine Verschraubungen angebracht. Dieser Stoß ist nicht regenwasserdicht.
FALSCH: Ein Querstoß in den Tief-, und Hochsicken unglaublich oft verschraubt. Die Paneelaußenschalen dilatieren, die Schraublöcher werden zu Langlöchern (siehe Kapitel Wärmeausdehnung), Wasser dringt ein – bei MIWO-Paneele ein fataler Fehler, welcher zur Paneelzerstörung führt, beim PUR-Paneel jedenfalls Undichtheiten Sanierung ist sehr schwierig.
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
Sanierung eines mangelhaften Querstoßes: Die an den obigen Fotos beschriebenen Fehler gibt es sehr häufig, wo es zu Wassereintritten kommt. Von einer Sanierung mit diversen dauerelastischen Dichtmitteln ist dringend abzuraten. Es würde damit nur viel Arbeitszeit und Dichtmaterial verschwendet werden. In der Praxis hat sich die Sanierung mit harzgetränkten Fliesmatten in der Breite von etwa 400–500 mm von der Firma Kemperol mit 2-komponentigem Harz auf PUR-Basis bewährt. Die Kontaktflächen müssen vorher unbedingt gut mit dem Reiniger (MEK) gesäubert werden. Bei Bedarf informieren Sie sich unter www.santech.at. Dabei wird der Querstoß, samt den Schrauben auf ganzer Länge mit Kemperol einlaminiert. Das Material hat auch im ausgehärteten Zustand eine brauchbare Dauerelastizität, welche aufgrund der bereits beschriebenen Dilatation (Längenänderung) der Paneelaußenschalen nachhaltig unbedingt erforderlich ist.
9.2
Traufendetails Variante 1: Hängerinne rund mit Freischnitt – Rinnenhaken unterhalb des Paneels
!
Dichtscheibe
Thermischer Schnitt
Freischnitt
Typ 4
Blechwinkel Zahnblech bei MIWO-Paneel
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
Variante 2: Hängerinne rund – Rinnenhaken in Hochsicke Befestigung d. Rinnenhakens in Hochsicke mit Selbstbohrschrauben
! Freischnitt
! Tropfnase herstellen
!
! !
Thermischer Schnitt
! Typ 4
Blechwinkel Zahnblech bei MIWO-Paneel
Ein Traufenfreischnitt ist sehr zu empfehlen. Die Tiefe dieses Freischnittes ist je nach Rinnendimension zu gestalten. Die Rinnenhaken werden direkt in die Hochsicke des Paneels eingebaut und mit zwei selbstbohrenden Schrauben durch die Dachaußenschale befestigt. Die Stabilität ist besser, wenn jeweils der Paneelstoß als Befestigungspunkt des Rinnenhakens gewählt wird, weil hier die beiden überlappenden Bleche wesentlich mehr Stabilität geben. Die Beilage von Kalotten ist empfehlenswert. Den erforderlichen Spalt stellen Sie mit einem Werkzeug aus Flachstahl und dem Hammer her. Schieben Sie den vorher geformten Rinnenhaken ein und verschrauben ihn mit der Dachaußenschale. Mit positivem Ergebnis führte ich eine Belastungsprobe dieser Rinnenhakenbefestigung durch. Der Schaum wird mit einem Zahnblechwinkel abgedeckt.
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
Kastenrinnen: Auch in diesem Fall ist darauf zu achten, dass die Vorderkante der Rinnen tiefer liegt als die innere, um gegebenenfalls stauendes Wasser nach außen ablaufen zu lassen. Generell: Bei Dachrinnen, egal welcher Bauart auch immer, ist ein Gefälle gemäß ÖNORM B 2221 einzubauen. Ferner müssen in maximalen Abständen von 12,0 Metern Dehnungsmöglichkeiten (Diller) für die Rinnen geschaffen werden. Sollte die Rinnenvorderkante höher sein als die hintere Kante, so ist die Rinnenvorderseite unbedingt mit Notentwässerungsmöglichkeiten in Form von Speiern auszurüsten.
9.3
Hallenfirst – Satteldach
1 Firstblech (verz. besch.)
5 Dichtband Typ 3 (siehe Tabelle)
2 Bohrschrauben mit Dichtung (Niro)
6 PUR-Ortschaum, Steinwolle bei MIWO-Paneelen
3 Zahnblech (verz. besch.)
7 Dichtband Typ 4 (siehe Tabelle)
4 Profilfüller (selbstklebend)
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
Wie in der oberen Zeichnung ersichtlich, ist die Firstausbildung richtig hergestellt. Kanten (schachteln) Sie stets die Tiefsicken der Paneelaußenschale hoch, verwenden Sie Profilfüller und Zahnbleche. Ohne Zahnblech besteht die Gefahr, dass Sturm oder Vögel die Profilfüller entfernen. Ferner schützen Sie durch das Blech die Profilfüller vor UV-Licht. Die Stöße der Firstbleche werden als Schiebefalz ausgeführt (siehe dazu die Fachregeln des Spenglerhandwerks). Sollten Abdichtungen mit dauerelastischen Dichtstoffen erforderlich sein, so ist die Dichtmasse so einzubauen, dass sie vor direkter UV-Einstrahlung geschützt ist.
Einbau von Profilfüllern/Zahnbleche am Dach: Bei Hallenfirst, Hallenhalbfirst, Durchdringungen, Lichtkuppeleinfassungen ist der Einbau sogenannter Profilfüller zur Abdichtung zwischen dem eigentlichen Paneel und dem entsprechenden Anschlussblech erforderlich. Sie erhalten diese Teile als Zubehör bei Ihrem Paneelhersteller. Trotz dem Einbau solcher Füller ist es notwendig, das Ende des Deckblechs, unterhalb des Verkleidungsblechs zu schachteln. Die Abbildung unten zeigt eine solche Schachtelung.
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
9.4
Ortgang
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
9.5
Wandpaneelquerstoß
! Stützwinkel setzen!
Der durchlaufende Stützwinkel ist wichtig, um die Last der oberen Paneele in die Tragkonstruktion und nicht auf die darunterliegenden Paneele, abzutragen. Die Außenblechschale muss in beiden Freiraum zur Ausübung der Dilatation haben.
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
9.6
Sockelanschluss Paneelvertikalmontage
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WIESINGER ---------------------------- Engineering
Es sind viele Detaillösungen möglich. Zu bedenken sind immer folgende Punkte: thermische Trennung (tunlichst keine Wärmebrücken einbauen) möglichst auf den Einsatz dauerelastischer Dichtstoffe verzichten. Bei Unvermeidbarkeit dürfen die Fugen nicht ungeschützt dem Sonnenlicht und somit der UV- und IR-Belastung ausgesetzt sein. Beachten Sie bei horizontal montierten Paneelen den Bimetall-Effekt, speziell im unteren Anschlussbereich. Sie dürfen in diesem Fall den Stützwinkel nicht am Boden andübeln, sondern mitsamt dem äußeren Tropfblech nur am Paneel befestigen. Unter dem Stützwinkel kleben Sie das Dichtband vom Typ 2. Die Lösung ist somit gleitend und das Paneel kann sich frei bewegen. Die Abdichtung erfolgt durch das Dichtband.
Die Stöße von Sohlbankkantteilen sind unbedingt in Form von Schiebefälzen herzustellen.
Schiebefalz der Sohlbank in sauberer Ausführung
Unterer Paneelabschluss mittels Kantprofil mit Entwässerungsschlitzen bei Vertikalmontage
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9.7 Attikaabdeckung, welche den Bimetall-Effekt zulässt
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Eben bei horizontal montierten Paneelen großer Stützweiten ist bei derAttikaverblechung darauf zu achten, dass das Paneel in seiner Bewegung nicht gesperrt wird. Speziell bei Paneelen der Farbgruppe III und Südseite wird es ansonsten zu Spannungsproblemen kommen. Mehrfaches Befestigen würde Falten in der Paneeloberfläche hervorrufen. Deswegen überlegen Sie immer bei Ihrer Detailplanung und Gestaltung der Anschlüsse auf den Bimetall Effekt und sperren Sie dieses Bewegungen nicht.
9.8
Toreinfassung Torleibungen
sind
je
nach Anforderungen
zu
isolieren.
Schon
bei
der
Konstruktionsplanung ist dies zu berücksichtigen, weil die Auswechslungsrahmen (aus Formrohren oder Leimholz) eben um das Maß des Dämmstoffes weiter zu konzipieren sind. Zu beachten ist stets die thermische Trennung. Zwischen anschlagenden Vertikalschienen der Sektionaltore und dem Verkleidungsblech der Leibung ist ein Dichtband vom Typ 3 einzubauen. Wie etwa am Foto rechts kann eine sorgfältig ausgeführte Torleibungsverblechung aussehen. Das Verkleidungsblech wurde innen umgekantet, worauf später die Laufschiene des Sektionaltors geschraubt wird. Außen sehen Sie einen Blechhaftwinkel, an welchem das eigentliche Leibungsblech an der Stirnseite angenietet ist. Als Dämmmaterial wurde in diesem Fall Styropor verwendet.
Hier ist eine weitere Art abgebildet, wie eine Leibungsverblechung ausgeführt werden kann. Aufgrund der taschenförmigen Kantung kann im Falle einer Beschädigung der Außenteil sehr einfach gewechselt werden, ohne die Torlaufschiene zu lösen.
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Sturzverkleidungen wärmegedämmt unter Einbeziehung der Dichtbänder nach OIB 6:
9.9
Fenstereinbau Achten Sie darauf, dass die Fenster gemäß der ÖNORM B 5320 eingesetzt und abgedichtet werden. Bauen Sie Fenster tunlichst in dafür baulich vorgesehene Auswechslungsrahmen ein. Bei horizontaler Montage, großen Stützweiten und womöglich südlicher Ausrichtung der Fassade meiden Sie möglichst den direkten Einbau von Fenstern in die Paneelwand, ohne entsprechender Auswechslung wegen des Bimetall-Effekts. Es kam vor, dass Glaselemente aus Gründen der Überspannung zerbarsten, Fenster klemmten, etc… Innenseitig verwenden Sie das Dichtband vom Typ 7, außen jenes des Typs 8. Für großflächige Abdichtungen zu Pfosten-Riegelfassaden können Sie halleninnenseitig zur inneren Paneelschale auch mit der Bitumenfolie, Typ 10 arbeiten.
Thermische Trennung aufgrund dessen, dass das Fenster bei der Montage nach außen geschoben wurde. Innenseitig klebt das diffusionsdichte Fensterdichtband vom Typ 7
Der richtige Einsatz der Dichtbänder, verbunden mit handwerklicher Spenglerqualität der Verkleidungen gewährleistet die optimale Abdichtung.
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Das Fenster muss mit einem unteren Sohlbankanschlussprofil ausgestattet sein. Mit dem diffusionsoffenen Dichtband vom Typ 8 wird außenseitig dicht gemacht. Darüber kommt die Blechverkleidung.
Das hinter der Fensterkante hochgezogene Sohlbankblech mit der Seitenverkleidung. Dahinter befindet sich umlaufend das Dichtband Typ 8 als erste Dichtebene.
Im Sturz wird der Schaum hinter dem Außenfalz schlitzförmig ausgearbeitet, um später den Hochzug einbauen zu können. Beiderseits oberhalb der seitlichen Leibungsverblechungen ist eine Ausnehmung im Schaum herzustellen, damit die Hochkantung Platz findet.
Die Leibungsbleche werden oben geschachtelt. Wichtig bei dieser Methode ist, dass unter dem Sohlblech und den Leibungsblechen sorgfältig und durchdringungsfrei das Fensterdichtband vom Typ 8 eingebaut ist.
Die Sturzverkleidung ist nun fachgerecht eingebaut. Von den Kanten einwärts sollte die obere Kehlfuge beiderseits etwa 100 mm lang mit Hybriddichtmasse abgedichtet werden. Keinesfalls darf die Dichtmasse über die Länge der Sturzverkleidung durchgezogen werden, das Wasser wäre ansonsten eingeschlossen!
Von unten wird eine Himmelverkleidung aus gekantetem Blech vorne eingehängt und rückwärts am Fenster befestigt. Auch hier ist wieder das Fensterfugenband vom Typ 8 einzubauen.
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9.10
Außenecken
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Die elegantere Art einer Eckverblendung mittels verdeckter Haftwinkel. Zwischen Paneeloberfläche und Haftwinkeln ist das Dichtband vom Typ 4 einzubauen. Die Haftwinkel können mit selbstbohrenden Schrauben befestigt werden. Das Eckblech selbst wird mit beschichteten Alunieten mit Edelstahldorn an den Flanken der Haftwinkel befestigt.
Hier die Industrie-, und somit preisgünstigere Variante, bei welcher die Befestigungslappen sichtbar sind. Auch hier sind wieder die Dichtbänder vom Typ 4 einzubauen.
Vermeidung der Wärmebrücke: Achten Sie auf die Herstellung einer winddichten und dampfdiffusionsfreien Verbindung! Ort PUR-Schaum selbst ist nicht dampfdicht. Durch das Anbringen von enden Dichtbändern wird ein geeigneter Zustand erreicht. Deswegen verzichten Sie niemals, solche einzubauen. Am Bild rechts erkennen Sie, dass vor der Montage des Randpaneels der innere Blechstreifen entfernt wurde, weil dieser eine Wärmebrücke darstellen würde.
9.11
Schneefang Gemäß ÖNORM B 2221, Pkt. 5.3.2.3 ist vom Werkunternehmer der Bauherr oder sein Vertreter auf die allfällige Erfordernis einer Schneehaltevorrichtung hinzuweisen. Es werden die unterschiedlichsten Systeme angeboten. Aus vielen begutachteten Schneefängen sind die beiden folglich abgebildeten als am geeignetsten hervorgegangen.
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Zweizügiger Schneefang mit zwei Schrauben in die Pfette befestigt.
Einzügiger Schneefang mit einer Schraube in die Pfette befestigt mit Eiskrallen.
Es werden Bügel in feuerverzinkter Ausführung hergestellt. Die Befestigung dieser Bügel erfolgt weit hinten, wodurch eine relativ große Auflagefläche zum Einbringen der Kräfte in das Paneel entsteht. Montiert werden die Bügel im Abstand von etwa 2,0 m und die Befestigung erfolgt direkt in die Pfette mittels Schrauben mit EPDMDichtung. Im Spenglerzubehör erhältliche feuerverzinkte Rohre sind lediglich durch die Bohrungen der Konsolen zu stecken und können somit unbeeinträchtigt gleiten. Für die Rohrverbindung verwenden Sie Einsteckmuffen. Es könnten auch handelsübliche Eiskrallen eingesetzt werden. Bedenken Sie hier aber die Gefahr von Eisstau! Vorsicht: Sandwichpaneeldächer sind wie alle anderen metallischen
Dächer regen-, aber nicht wasserdicht. Versperrt Eis den Durchgang zur Regenrinne durch die Eiskrallen, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass speziell bei flacheren Dächern kurzfristig Stauwasser über den Paneelstoß in das Gebäudeinnere gelangt und Schaden verursacht! Sie haben Warn- und Hinweispflicht! Die Montage eines Schneefanges unmittelbar unterhalb eines Querstoßes der Paneele ist nicht zulässig. Besonders gefährdet sind auskragende Dachvorsprünge oder Vor-
!
dächer von beheizten Hallen, wo im Rinnenbereich ein Wasserleitblech montiert wurde. Zu gegebener Zeit läuft Tauwasser von der Dachfläche ab und staut sich im Bereich der Traufe beim kalten, auskragen-
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den Dachteil, wird zu Eis und verstopft den Eingang in die Rinne. In weiterer Folge laufen die Paneele über und Wasser dringt entweder in das Gebäude ein, oder tropft vom unteren Paneelfalz zu Boden. Das untere Ende der Paneele muss frei für etwaig entstehendes Kondenswasser aus dem Längsfalz sein. Es dürfen hier keinerlei Profile, Kanthölzer, etc. diese Wege ohne kontrollierter Entwässerungsmöglichkeit versperren. 9.12 Auswechslungen/Lichtkuppeln Auswechslungen für Durchführungen bei Dächern von mindestens 5° (Winkelgrade) Dachneigung sind möglich. Es muss aber darauf geachtet werden, dass die Wärmedämmung gleichwertig hergestellt und keine Wärmebrücken vorhanden sind. Die Einfassungen müssen in handwerklicher Feinarbeit unter Einhaltung der Fachregeln des österreichischen Spenglerhandwerks hergestellt werden. Hochzüge sind mindestens 150 mm, in schneereicheren Gebieten mindestens 300 mm über die wasserführende Ebene zu führen. Zu prüfen ist, ob die Dachpaneele mittels Auswechslungsrahmen aus Holz oder Stahl zu stützen sind. Bei herkömmlichen Aufsatzkränzen führen Sie das bergseitige Schleppblech bis unter die Firstkappe. Achten Sie auf die richtige Höhe der Aufsatzkränze.
Bei Mineralwollepaneelen: Die sichtbaren Paneelschnittkanten müssen mit dem diffusionsoffenen Dichtband vom Typ 8 vor dem Einbau der Blechverkleidung abgedichtet werden. Andernfalls strömt hier Warmluft in den Wollekern und es kommt zu Kondenswasser, was das MIWO-Paneel zerstört.
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Fertige Aufsatzkränze: Am Markt gibt es auch aus GFK laminierte Aufsatzkränze, welche auf die Paneele geklebt werden. Genaue Montageinformationen erhalten Sie beim Hersteller dieser Produkte (z. B. Fa. Eberspächer). Bei großen Stützweiten ist durch den Einbau von Auswechslungsrahmen diese Stützweite im gegenständlichen Feld aus Differenzverformungsgründen zu halbieren. Siehe dazu Kapitel Durchbiegungen und Sperre der Durchbiegung. Werden Lichtkuppelausschnitte oder Ausschnitte allgemeiner Natur in MIWODachpaneelen hergestellt, so ist das Eindringen von Warmluft in den Dämmkern durch das Abkleben der Schnittkanten mit Dichtbändern des Typs 8 zu verhindern. 9.13 Absturzsicherungen Für ein sicheres Begehen von Hallendächern durch das Wartungspersonal sind standsichere Anhängepunkte zum Fixieren der Leinen für Auffanggurte vorgeschrieben. Es gibt hier die unterschiedlichsten Systeme. Achten Sie als Verlegebetrieb immer darauf, dass bei der Montage die Herstellervorgaben genauestens befolgt werden. Verwenden Sie hier aus Haftungsgründen ausschließlich geprüfte Systeme und fertigen sie solche selbst nicht an. Eine solche Platte als Beispiel in der Draufsicht.
9.14
Dachdurchbrüche Am besten verwenden Sie vorgefertigte Rohrmanschetten. Beachten Sie in solchen Fällen, dass durchgehende Metallrohre eine Wärmebrücke darstellen und das durchführende Rohr eventuell zusätzlich gedämmt werden muss. Insbesondere beachten Sie dies bei MIWO-Paneelen, um jegliche Art von Kondenswasser von vorne herein auszuschließen. Gegebenenfalls machen Sie von Ihrer Warn- und Hinweispflicht Gebrauch!
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Montagehinweise: 1. Wählen sie die ende Rohrmanschette entsprechend der Tabelle aus. Schneiden sie die Rohrmanschette entsprechend dem Rohrdurchmesser auf bzw. ab. Für einen Preßsitz soll die Rohröffnung 20% kleiner als der Rohrdurchmesser sein. 2. Stülpen sie die Rohrmanschette von oben über das Rohr nach unten. Das Spezialgleitmittel Art.Nr. 0893126 erleichtert die Installation. 3. en sie den Aluminiumrahmen der Profilform der Dachdeckung oder Wandbekleidung an. Ein stumpfes Werkzeug hilft bei der Anung an enge Radien. 4. Fügen sie zwischen dem rechteckigen Flansch und der Profiltafel Würth Spenglersilikon Art.Nr. 0892 310x001 5. Nun befestigen sie den Aluminiumrahmen mit Zebra Piasta Schrauben Art.Nr. 0214 955x525. Der Abstand der Schrauben darf maximal 60 mm betragen. Um eine höhere Dichtigkeit zwischen Rohrmanschette und Rohr zu erreichen, empfehlen wir Schlauchschellen bzw. Universalspannband Art.Nr. 0547 zu verwenden.
1.
2.
4.
5.
3.
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10.
Brandschutzpaneele Hierbei handelt es sich um Sandwichpaneele mit einem Kern aus Steinwolle (Flammpunkt > 1000°Celsius), welcher als unbrennbar gilt. Die Paneele wurden auf ihre Brandschutztauglichkeit geprüft. Verlangen Sie ein Attest des Paneelherstellers, um sicherzustellen, dass die geplanten Paneele tatsächlich für Ihren Verwendungszweck geeignet sind. Die Produktion findet auch hier auf kontinuierlichen Anlagen statt. Die Steinwolle wird mittels PU-Kleber mit den Blechen verklebt. Brandschutzpaneele sind wesentlich empfindlicher als PU-Paneele. Steinwolle ist trotz Hydrophobierung mittelfristig hygroskopisch und saugt Feuchtigkeit. Dies führt in der Praxis zu massiven Problemen bei ungeeignetem Einsatz und unsachgemäßer Verarbeitung. Die Paneele sind durch die Steinwollefüllung nicht so formstabil und wesentlich schwerer wie PU-Paneele. Beachten Sie dies beim Umgang mit den Bauelementen.
10.1 Dachpaneel Der Längsrandverbund der Paneele ist mit einer PE-Folie als Dampfbremse verschlossen. So gelangt Warmluft, welche vom Halleninneren aufgrund des höheren Luftdrucks zwar in den Spalt, aber nicht mehr in den Dämmkern. Die Steinwolle kann somit nicht mehr durch Kondenswasser oder eindringendem Regenwasser Schaden erleiden. Diese, an beiden Längsseiten eingebauten Folien dürfen weder beschädigt noch entfernt werden. Eine im Falz der Blechinnenschale angebrachte Dichtung vom Typ 3 sorgt bei fachgerechter Montage der Paneele dafür, dass möglichst wenig Warmluft in den Paneelstoßspalt eindringt. Wurde die Dampfbremse beschädigt oder ist der Verlegeabstand der Paneel zu groß geraten, so müssen Sie alle inneren Längsstöße mit opalfarbig und mattierten Klebeband in 50 mm Breite und verstärktem Acrylatkleber (Würth Eurasol, ohne Beschriftung) abkleben. Der Fachhändler kann Sie dazu sicherlich beraten. Opalfarbig und mattiert deswegen, weil dieses Band auf der in RAL 9002 beschichteten Fläche kaum zu bemerken ist, glänzende Bänder hingegen sehr. Die Ausführung eines Querstoßes am Dach ist möglichst zu vermeiden. Falls dies dennoch unumgänglich ist, so ist die sorgfältige Beachtung dieser Regeln äußerst wichtig. Beim Traufendetail muss unbedingt ein Freischnitt hergestellt und eine Abtropfkante ausgeführt werden. Die freiliegende Paneelstirnseite ist den Witterungseinflüssen ausgesetzt und ist unbedingt mittels Blechkantteil zu verschließen.
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10.2 Thermischer Schnitt Bei Brandschutzpaneelen ist besonders auf die starke Verminderung der Tragfähigkeit durch den thermischen Trennschnitt im Bereich von Auskragungen zu achten! Weiters muss der Trennschnitt zwecks Verhinderung des Eindringens von Luft mit dem Dichtband (z.B. Würth Eurasol) abgedichtet werden.
10.3 Wand- u. Fassadenpaneele Genau wie beim PUR-Paneel gibt es auch die Auswahl zwischen sichtbarer und verdeckter Befestigung. Aufgrund des Kompressionsverhaltens der Steinwolle sind unbedingt Lastverteilplatten an den Befestigungspunkten zu verwenden.
10.4 Sockeldetail Es ist zumindest ein keilförmiger Freischnitt herzustellen, um das Aufsaugen von Wasser durch die Steinwolle zu verhindern. Bei der Planung des Details achten Sie immer darauf, dass eindringendes RegenWasser oder Leckwasser ungehindert wieder auslaufen kann, ohne mit der Steinwolle jemals in Berührung zu kommen.
10.5 Querstoß in der Fassade Auch hier muss darauf geachtet werden, dass die Wolle zwecks Verhinderung des Ansaugens von Wasser, keilförmig hinterschnitten wird. Die Mineralwolle muss hier restlos entfernt werden. Zugleich ergibt sich eine Wärmebrücke, welche zu dämmen ist. Die Lasten der oberen dürfen nicht auf die darunter montierten Paneele direkt abgetragen werden. Es kann zu Überlastungen und Faltenbildung in der Fassade kommen. Ferner muss sich die Paneelaußenschale frei dehnen können. Verstärkt tritt dies bei dunklen Außenfassaden auf. Ein durchgehender Stützwinkel, auf welchem lediglich die Paneelinnenschale aufliegt ist zu setzen.
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10.6
Unterkonstruktion Die Unterkonstruktion einer Brandwand ist in der gleichen Kategorie brandhemmend oder brandbeständig herzustellen wie das Paneel selbst. Die Brandlast gilt statisch als zusätzlicher Lastfall. In entsprechenden Abständen sind Wandriegel zu errichten. Beachten Sie, dass eine Brandwand im Brandfalle eigenständig stehen bleiben muss. Die meisten Hersteller geben lediglich die Flächenlasten (Wind, Schnee) an, nicht aber die Brandlast! Brandhemmende Paneele an die brandtechnisch ungeschützte Stahlkonstruktion einer Halle geschraubt, gilt nicht als Brandwand! Österreichische Brandverhütungsstellen Institut für technische Sicherheit Schutzhaus
A-1050 Wien ∙ Siebenbrunnengasse 21a/ 3 T +43 (0) 1 / 544 2502 ∙ F +43 (0) 1 / 544 2502-43 http://www.schutzhaus.at
Brandverhütungsstelle im Landesfeuerwehrverband Burgenland
A-7000 Eisenstadt ∙ Leithabergstraße 41 T +43 (0)2682 / 62105 -18 ∙ F +43 (0)2682 / 62105 -36 [email protected] http://www.lfv-bgld.at
Landestelle für Brandverhütung des Bundeslandes Niederösterreich
A-3430 Tulln ∙ Langenlebarner Straße 106, 3.OG T +43 (0)2272 / 61910 ∙ F +43 (0)2272 / 61910-16680 [email protected] http://www.brandverhuetung-noe.at
Brandverhütungsstelle für Oberösterreich reg. Gen.m.b.H. A-4017 Linz ∙ Petzoldstraße 45 – 47 T +43 (0)732 / 7617250 ∙ F +43 (0)732 / 761729 [email protected] http://www.bvs-linz.at
Salzburger Landesstelle für Brandverhütung A-5020 Salzburg ∙ Karolingerstraße 23 T +43 (0)662 / 827591 ∙ F +43 (0)662 / 822 323 [email protected]
Landesstelle für Brandverhütung in Steiermark A-8010 Graz ∙ Roseggerkai 3/ III T +43 (0) 316 / 827471 ∙ F +43 (0) 316 / 827471 -21 [email protected] http://www.bv-stmk.at
Kärntner Landeskommission für Brandverhütung
A-9020 Klagenfurt ∙ Domgasse 21 T +43 (0)463 / 5818-460 ∙ F +43 (0)463 / 5818-200 [email protected] http://www.brandverhuetung-ktn.at
Tiroler Landesstelle für Brandverhütung A-6020 Innsbruck ∙ Sterzingerstraße 2/ Stöcklgebäude T +43 (0) 512 / 581373 ∙ F +43 (0) 512 / 581373-20 [email protected]
Brandverhütungsstelle Vorarlberg
A-6900 Bregenz ∙ Römerstraße 12 T +43 (0) 5574 / 42136-0 ∙ F +43 (0) 5574 / 42136-25 [email protected] http://www.brandverhuetung.at
Vor Inangriffnahme eines solchen Projekts stellen Sie am besten Skizzen her, diskutieren Ihr System mit der Brandverhütungsstelle Ihres Bundeslandes und lassen es sich dort attestieren.
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I N D E X
Kapitel
Absturzsicherungen ………………………..……………………………. 9.13 Allgemeines ........................................................................................ 1.1 Annieten von Verkleidungsblechen ..................................................... 8.11 Arbeitnehmerschutzbestimmungen ...................................................... 8.1 Arbeitsvorbereitung ........................................................................... 6. Asphaltierungsarbeiten innerhalb der Halle …………………………… 8.23 Attikaabdeckung ................................................................................. 9.7 Auflagerbreiten von Paneelen .............................................................. 4.11 Ausbesserung von Kratzern an der Oberfläche ..................................... 7.2 Außenecken …………...…………………………………...……………. 9.10 Austausch von Paneelen im Falle eines Schadens ………...…………… 4.14 Auswahl der Paneelstärke ………………………………….…................ 4.15 Auswahl des Paneels – Zusammenfassung ……………………………... 4.12 Auswahlkriterien der Paneele .............................................................. 4. Auswechslungen/Lichtkuppeln ………….…………..…………………. 9.12 Auswinkeln des Arbeitsbereiches ........................................................ 8.6 Befestigungen an der Unterkonstruktion …….………………………… 8.16 Befestigungsmaterialien ...................................................................... 8.13 Befestigungsmittel ………………………………………….…………… 4.20 Befestigungsplan ................................................................................. 6.3 Bemessung .......................................................................................... 4.9 Beschaffenheit der Baustelle zum Montagezeitpunkt ……....………….. 4.27 Beschaffenheit der Unterkonstruktion? ……………………………........ 4.24 Beschichtungen ................................................................................... 4.7 Bimetall-Effekt ………..………………………………………………… 8.21 Bimetall-Effekt …………………………………..……..………………... 4.22 Blower Door Test ……..………………………………………………… 8.29 Bohren ................................................................................................ 8.10 Brandschutzpaneele …………………………………………..……….. 10. Dachdurchführungen …………………..………………………………... 9.14 Dachform und Dachneigung …………………………….………………. 4.23 Dachneigung ....................................................................................... 4.10 Dachpaneel ………………………...……………………………………. 10.1 Dichtmittel-Tabelle ………………………..…………………….....…… Dilatation (Wärmeausdehnung) ........................................................... 4.8 Endverwendungszweck des Gebäudes .................................................. 4.1 Farbgruppen – Wärmedehnung ............................................................. 4.6 Farbtöne nach RAL ........................................................................... 3. Fehlbohrungen (Reparaturschrauben) ………………………….………. 8.19 Fenstereinbau ………...………………………………………………….. 9.9 Feststellung des Auszugwertes von Befestigungen in Beton .……...…. 8.15 Fluchtigkeit der Unterkonstruktionen von Dach und Wand .................. 8.5 Gebäudestandort – Wind- u. Schneelasten (Standsicherheit) ................ 4.2 Gebrauchstauglichkeit – Durchbiegebeschränkung ............................... 4.5 Hallenfirst …………………………………..…………………………… 9.3 Hauptwindrichtung ............................................................................. 8.7 Herstellertoleranzen ……………………………………………….…….. 2.2 Herstellungsprozess ……………………………………………………... 1.5 Knackgeräusche …………………………………………………………. 8.22 Konstruktionen mit Sandwichelementen – Details .………………… 9. Kontrollierter Ablauf von Regen- u. Tauwasser …………..………….... 8.3 Lagerung von Paneelpaketen ............................................................... 7.1
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Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite
93 5 58 55 47 67 85 26 52 89 28 29 26 16 92 56 65 59 35 50 23 44 40 22 66 38 72 58 95 93 39 26 95 74 23 16 22 14 66 87 64 56 17 19 79 57 12 9 67 75 55 51
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I N D E X Längsstöße ………………………………………………...…………….. Lasten allgemein .................................................................................. Maßtoleranzen (allgemein) von Sandwichpaneelen .............................. Maßtoleranzen bei Welligkeit ………………………………………....... Montage ............................................................................................. OIB-Richtlinien ................................................................................... Ortgang ………………………………………..………………………… Paneellänge ........................................................................................ Pfettenabstand und Höhenlage ............................................................ Pfettenabstand und Höhenlage zu den Dachbindern ......….......……... Prüf- und Warnpflicht ....................................................................... Prüfung der Vorleistungen - augenscheinlich...................................... PUR-geschäumte Paneele ……………………………………………..… Querstoß ………………....................................................................... Querstoß in der Fassade ……………..………………………………….. Querwölbung – Schüsselung der Paneele ………………………………. Sandwichbauweise bei richtiger Anwendung ist ……………………….. Sandwichpaneele mit Dämmkern aus Mineralwolle …………………… Schneefang ………………..…………………………………………….. Schutzfolie .......................................................................................... Sichtbare Befestigung – Stützgewindeschrauben …………..………….. Sockelanschluss .................................................................................. Sockeldetail ……………………………………………………………… Statisches System ................................................................................ Stücklisten …....................................................................................... Taupunkt ……………………………………………...………………….. Thermischer Schnitt ……………………..……………………………… Thermischer Schnitt ………………………………..…………………… Toreinfassung ………...………………………………………………….. Traufenbereich und Rinnen - allgemein ……..…………………….. Traufendetails ..................................................................................... Umgang und Lagerung von Paneelen ................................................ Unterkonstruktion ………………..……………………………………… Unterschied des Dampfdrucks ..…………….....………………………... Unterschied des Luftdrucks ……….......………...……………………… Verheben der Paneele .......................................................................... Verlegeplan ......................................................................................... Verlegung der Dachpaneele .................................................................. Vermeidung von Wärmebrücken …………………..…………………… Vertikal- od. Horizontalverlegung von Wand- und Fassadenpaneelen .. Verwendung dauerelastischer Dichtstoffe ............................................ Verwendung von Dichtbändern …………..…………………………….. Verwendung von PUR-Dosenschaum ………..………………………… Wand- oder Fassadenpaneele vertikal oder horizontal montiert? ...…… Wand- und Fassadenpaneele (Brandschutz) ………………………..…. Wandpaneel – Fassadenpaneel ………………………………........….... Wandpaneel-Querstoß ......................................................................... Was sind Sandwichpaneele ................................................................ Welche Paneele kommen am Objekt zum Einsatz? ………………......... Welches Material der Schrauben ......................................................... Windrichtung ……………………………………..……………………… Zuschneidearbeiten .............................................................................
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Kapitel 8.18 4.3 2. 2.1 8. 1.2 9.4 7.5 8.4 4.25 5. 8.2 1.4 9.1 10.5 2.3 1.3 1.6 9.11 7.3 8.17 9.6 10.4 4.4 6.2 4.18 8.27 10.2 9.8 8.25 9.2 7. 10.6 4.16 4.17 8.8 6.1 7.4 8.26 8.20 8.12 8.28 8.24 4.26 10.3 4.13 9.5 1. 4.21 8.14 4.19 8.9
Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite
66 18 11 11 55 5 81 53 56 41 45 55 8 75 96 13 7 10 90 52 65 83 96 18 47 31 70 96 86 68 77 51 97 29 30 57 47 52 69 66 58 71 68 42 96 27 82 5 36 63 33 57
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Autor dieses Leitfadens: Reinhard Wiesinger Ingenieur für Maschinenbau (TGM Wien) Diplomlehrgang in Betriebswirtschaft Schlossermeister, Schmiedemeister, European Welding Specialist (EWS) Allg. beeid. u. ger. zert. Sachverständiger für Schlosserarbeiten, Metallkonstruktionen – Stahlbau, Metallurgie und Schweißtechnik, Sandwichpaneelbau Eingetragener Diplommediator, spezialisiert auf wirtschaftliche Angelegenheiten 28 Jahre praktische und theoretische Erfahrung im Metall-, und Maschinenbaubereich, speziell im Hallenbau mit Wandver- und -bekleidungen aus Trapezblechen und Sandwichpaneelen. Ursprünglich Schlosserlehre Mitarbeit in diversen Ausschüssen, Gremien der Wirtschaftskammer, Normungsinstitut und der schweißtechnische Zentralanstalt, nationaler und internationaler Experte bei Berufswettbewerben. Vorträge über die Montage von Sandwichpaneelen in Theorie und Praxis in den Verarbeitungsbetrieben, Bauakademien und Wirtschaftsförderungsinstituten.
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